43 Millionen Euro für die deutsche Raumfahrtindustrie

ESA-Ministerrat fasst Beschluss über die Zukunft der Ariane

Das europäische Trägerraketensystem Ariane wird neu aufgestellt. Darauf verständigte sich der Ministerrat der Europäischen Weltraumorganisation ESA unter Vorsitz von Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn am Dienstag in Paris. „Wir haben die Verantwortlichkeiten klar geregelt und mit der Industrie einen Festpreis von 136 Millionen Euro pro Start vereinbart,“ sagte die Ministerin. Damit seien die zentralen deutschen Forderungen realisiert. Voraussetzung für den Erfolg sei der vereinbarte Umbau der europäischen Raumfahrtindustrie.

Zukünftig werde nur noch ein Unternehmen für die Funktionstüchtigkeit der Träger verantwortlich sein. Die ESA erhalte gleichzeitig die volle Kontrolle über das Programm.

„Damit haben wir die Weichen für die Zukunft gestellt“, sagte die Ministerin. Nach dem Fehlstart der Ariane 5 im Dezember vergangenen Jahres, werde die 10 Tonnen Rakete in der Industrie wieder flugfähig gemacht. Die ESA stelle für den so genannten Recovery-Plan bis zum Jahr 2005 rund 228 Millionen Euro durch Umschichtungen im Haushalt bereit. Auf die deutsche Wirtschaft entfallen davon rund 43 Millionen Euro.

Bulmahn betonte das gemeinsame Interesse von Politik und Wirtschaft an einem gesicherten europäischen Zugang zum Weltraum. Die Wiederherstellung der Ariane sei von bedeutenden Eigenleistungen der Industrie abhängig. Die ESA werde die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Ariane mit noch einmal 960 Millionen Euro bis zum Jahr 2009 abschließend unterstützen.

Neben der Ariane soll das russische Sojus-System in die europäische Raumfahrt integriert werden. Der ESA-Ministerrat habe dafür Sojus den Zugang nach Kourou geöffnet, hob die Ministerin hervor. „Europa gibt damit Russland ein wichtiges Signal für eine verstärkte Zusammenarbeit in der Raumfahrt“. In diesem Zusammenhang beschloss der ESA-Ministerrat einen 3-jährigen Überbrückungsvertrag in Höhe von 24 Millionen Euro zur Vorbereitung künftiger Trägerentwicklungen.

Die ESA-Konferenz beschloss zudem die Freigabe von rund 124 Millionen Euro für den Aufbau und Betrieb der Internationalen Raumstation ISS. Damit werde auch das europäische Transportsystem ATV finanziert, das vor allem in Deutschland gebaut wird, sagte Bulmahn. „Der Beschluss sichert hochqualifizierte Arbeitsplätze“. Außerdem vereinbarten die ESA-Minister eine stärkere Zusammenarbeit zwischen ESA und EU. Diese habe mit der Einigung über das Satellitennavigationssystem Galileo einen wichtigen Impuls bekommen, sagte die Ministerin.

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