Vier richtungsweisende Projekte mit dem Philip Morris Forschungspreis ausgezeichnet

Zukunftsträchtige Spitzenforschung zu Quanten, Computern, Peptiden und Informationssystemen – Der Philip Morris Forschungspreis wird am 4. Juni 2003 um 19.00 Uhr in der Münchner Pinakothek der Moderne verliehen.

Quantenexperimente auf eisigen Alpengipfeln, Datenspeicher für die Computer von übermorgen, Druckknopf-Verbindungen für Eiweißstoffe und Metamodelle von Wirtschaftsunternehmen – vier ganz unterschiedliche und richtungsweisende Forschungsprojekte werden in diesem Jahr mit dem Philip Morris Forschungspreis ausgezeichnet. Diese Entscheidung der Jury hat heute die Philip Morris Stiftung in München bekannt gegeben. Den mit insgesamt 100.000 Euro dotierten Preis teilen sich in diesem Jahr vier Forscher und Forscherteams aus München, Hamburg, Garching und Saarbrücken.

Der an der Universität München forschende österreichische Physiker Prof. Dr. Harald Weinfurter (42) erhält die renommierte Auszeichnung für seine Entwicklungen zur Quantenkryptografie. Dabei geht es darum, Computerdaten sicher zu verschlüsseln und zu übertragen. Im Gegensatz zu heute gebräuchlichen Verschlüsselungsverfahren ist die Quantenkryptografie durch Naturgesetze garantiert sicher, da jeder Abhörversuch bemerkt wird. Prof. Weinfurter und sein deutscher Kollege Dr. Christian Kurtsiefer haben kompakte, preiswerte und zuverlässige Geräte für die Verschlüsselung und die Übertragung entwickelt. Damit konnten sie die sichere Übertragung auch bei extremer Witterung über mehr als 23 Kilometer zwischen den Alpengipfeln von Zugspitze und westlicher Karwendelspitze nachweisen. Die Quantenkryptografie soll angesichts der Bedeutung einer garantiert abhörsicheren Übertragung von Daten große wirtschaftliche Bedeutung gewinnen.

Für neue Grundlagen zur Datenspeicherung in kommenden Computergenerationen erhalten die Hamburger Physiker Prof. Dr. Roland Wiesendanger (41) und sein Kollege Dr. Matthias Bode den Philip Morris Forschungspreis. Sie haben Verfahren entwickelt, um winzige magnetische Veränderungen bis an die Grenze des physikalisch Möglichen zu erzeugen und zu messen. Mit dieser „Ultimativen magnetischen Mikroskopie“, die bis in Dimensionen einzelner Atome vordringt, sollen die Speichergrößen von Computer-Festplatten auch in den nächsten zwanzig Jahren weiter so dramatisch anwachsen wie in den vergangenen Jahren. Bereits heute besitzt das Magnet-Mikroskop der Hamburger Physiker eine um das Hundertfache bessere Auflösung als andere vergleichbare Verfahren.

Der Biochemiker Prof. Dr. Horst Kessler (62) von der Technischen Universität München in Garching untersucht, wie Proteine in lebenden Organismen zusammenspielen oder wie sie sich gegenseitig blockieren. Dabei hat er die Analysemethode der Kernresonanz-Spektroskopie wesentlich verfeinert. So lassen sich jetzt Form und Struktur von kleinen Eiweißmolekülen, so genannten Peptiden, in natürlicher Umgebung exakt bestimmen. Dies wiederum ermöglicht es, auch komplizierte, dazu passende Strukturen zu finden, die sich wie die Teile eines Druckknopfs ergänzen und gemeinsam wirksam werden. Derartige Wechselwirkungen sind die Grundlage vieler biologischer Prozesse. Sie lassen sich durch die Arbeiten von Prof. Kessler nachahmen, etwa um künstliche Oberflächen biologisch verträglich und stabil zu beschichten. Weitere breite Anwendungen werden für die Entwicklung von Arzneimitteln erwartet.

Eine Anwendung in zahlreichen Unternehmen haben bereits die Forschungsarbeiten des Wirtschaftsinformatikers Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer (61) von der Universität Saarbrücken gefunden. Ihm ist es gelungen, die vielfältigen, nur schwer beschreibbaren Abläufe in einem Unternehmen für die Planung und Betreuung durch Computer zugänglich zu machen. Dafür erhält er den Philip Morris Forschungspreis. Heute ist modernes Management ohne Computerhilfe kaum mehr denkbar. Prof. Scheer konnte sein System ARIS – „Architektur integrierter Informationssysteme“ jedoch vor zehn Jahren erst durch Gründung einer eigenen Firma durchsetzen. Jetzt ist das Verfahren in vielen Bereichen weiterentwickelt, breit anerkannt und wird weltweit rund 35 000 mal eingesetzt, unter anderem auch zur Computer-kompatiblen Organisation sich entwickelnder Staaten oder zur Reorganisation von Hochschulen und Streitkräften. Das Unternehmen, das Prof. Scheer gründete, hat inzwischen über 1 400 Mitarbeiter.

Der Philip Morris Forschungspreis gilt in Deutschland als eine der angesehensten Auszeichnungen für Wissenschaftler. Er wird seit 1983 jährlich verliehen. Die Philip Morris Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, durch intensive Öffentlichkeitsarbeit Forscher und ihre Projekte einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen und damit Berührungsängste zu Wissenschaft und Technik abzubauen. Mit der Philip Morris Stiftung verdeutlicht die Philip Morris GmbH ihr Engagement für die Gesellschaft und ihre Bereitschaft zum Dialog mit allen gesellschaftlichen Gruppen.

Weitere Informationen:

Pressebüro Philip Morris Forschungspreis
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