Schüler bringen "Solarschneeball" ins Rollen

Junge Umweltschützer der Bergedorfer Gesamtschule haben den „Solarschneeball“ ins Rollen gebracht und außerdem über 1.600 Bäume gepflanzt.

Mit beiden Projekten begeisterten die Schüler der Klasse 8e bei der Pressekonferenz der „klima on… s'cooltour“ am 19. September 2008 auch den renommierten Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Universität Kiel: „Ihr habt die Entwicklung Eures Lebensumfeldes selbst in die Hand genommen und unserem Klima eine Chance gegeben“.

Nicht nur als Vorsitzender der s'cooltour-Jury wünsche er sich viele vorbildliche Beiträge dieser Art. „Denn gemeinsam können wir es schaffen, die weitere Aufheizung der Erde zu begrenzen“. Wettbewerbe wie die s'cooltour sind für Dr. Markus Tiedemann, der die Schüler als projektverantwortlicher Lehrer begleitet, „ein Gewinn für Ökologie und Pädagogik. Eigene Erfahrungen fördern fundiertes Wissen, Kreativität und Eigeninitiative und damit den Willen etwas zu verändern“.

Projekte können bis Ende 2008 eingereicht werden

Mit dem Ziel, die Jugend für den Umweltschutz zu gewinnen und Schulwissen mit Praxiserfahrung aus Industrie, Handwerk, Kommunen, Verbraucherzentralen und Umweltschutzorganisationen zu vernetzen, hatte die Münchner Lightcycle Retourlogistik und Service GmbH Anfang 2008 bundesweit alle Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 13 zur s'cooltour eingeladen. Mit großem Erfolg, wie Geschäftsführer Frank Rosner feststellte. Über 180 Teams aus ganz Deutschland haben sich bis heute angemeldet, mehr als 60 davon bereits ihre Projekte angekündigt. Sie können sie bis Ende 2008 einreichen. Damit bleibt auch anderen findigen Köpfen noch ausreichend Zeit, Wettbewerbsbeiträge anzumelden.

Als Einstieg in den Wettbewerb können Schulen die Germanwatch Klimaexpedition buchen. Sie überträgt aktuelle Satellitenaufnahmen live ins Klassenzimmer. Kurzweilige und spannende 90 Minuten, in denen ein Klimaexperte den Schülern im Vergleich zu Archivaufnahmen die Veränderungen des Planeten drastisch vor Augen führt. Davon konnten sich die Gäste der Pressekonferenz bei einer Kurzvorführung selbst ein Bild machen.

Ein Solardach, das von alleine wächst

Ein Highlight der Pressekonferenz war die Vorstellung der beiden Klimaprojekte „Solarschneeball“ und „Plant for the planet“.

Anschaulich und lebendig berichteten die Schüler der 8e, was sie alles getan haben, um ihre kreativen Ideen in die Tat umsetzen zu können.

Mit Unterstützung von Sponsoren und Einnahmen aus dem erzeugten Strom wollen sie den „Solarschneeball“ ins Rollen bringen. „Wenn ein Dach zugebaut ist, kommt das nächste an die Reihe und wir hören nicht auf, bis wir alle öffentlichen Dächer Hamburgs erobert haben“, verkündeten die Schüler ihre Vision. Damit der Traum von der „selbstwachsenden Solaranlage“ Wirklichkeit wird, haben sie berechnet, Verhandlungen geführt und Genehmigungen eingeholt. Sie suchten Kooperationspartner und präsentierten ihr Projekt, um das Spendenkonto zu füllen.

1.600 Eichen für ein besseres Klima

Kostenneutral und mit vollem Erfolg läuft das zweite Umwelt-Projekt „Plant for the Planet“. Bis die ersten über 1.600 Eichen gepflanzt waren, haben die Schüler ihre Ideen für Saat und Aufzucht von Waldbäumen mit Forstexperten diskutiert und Zuständigkeiten geklärt. 3,5 Hektar Ackerland werden sie nun nach und nach aufforsten. „Wenn wir einmal Kinder haben, soll dort, wo wir heute anfangen, einmal ein Wald stehen – unser Wald“, beschrieben die Schüler das Ziel ihrer Aktion für mehr Grün und weniger CO2 in der Stadt.

Die Schüler hätten, so Dr. Tiedemann, bei ihren Recherchen und der Ausarbeitung ihrer Themen nicht nur viel über Natur, Umwelt und Klimazusammenhänge gelernt, sondern gleichzeitig Planungs-, Präsentations- und Verhandlungstechnik erprobt und bewiesen. „Unser Klima kann lebenswert bleiben, wenn wir es schaffen, den Ausstoß der Klimagase innerhalb der nächsten 50 Jahre um 50% und bis 2100 um 80% zu reduzieren“, ist sich Prof. Latif sicher. „Nur wenn wir nichts unternehmen, werden die Klimaphänomene, die wir in den letzten Jahren erleben, immer extremer durchschlagen“. Der Klimaschutz brauche innovative Techniken für saubere Energie und vor allem den Beitrag jedes Einzelnen. „Wenn also noch mehr junge Menschen dem Beispiel der Bergedorfer Schüler folgen und wir alle unsere alltäglichen Gewohnheiten überdenken und ändern, können wir das Klima in Takt halten“, wünschte sich Prof. Latif. „Und Klimaschutz bringt Spaß, nicht zuletzt auch, weil man viel Geld dabei sparen kann.“

Vorbildliche Beiträge zum Klimaschutz

„Die Schüler der 8e haben sich mit ihren vorbildlichen Beiträgen zum Umweltschutz auch die Chance auf einen der zahlreichen Gewinne gesichert“, erinnerte Frank Rosner nochmals an die heißen Preise, die Lightcycle für coole Klimaprojekte vergibt: Die Band JULI wird auf der Schulparty des Siegerteams spielen und die nächsten vier Gewinner gehen auf eine Gletschertour in die Alpen.

Lightcycle und s'cooltour – mehr Wissen über umweltgerechte Entsorgung

Eine der Aufgaben von Lightcycle als Gemeinschaftsunternehmen der Lampenhersteller ist es, die Verbraucher über die gesetzlich vorgeschriebene Entsorgung ausgedienter Energiesparlampen zu informieren. „Wegen ihres, wenn auch nur geringen Schadstoffgehalts sind sie auf jeden Fall für den Hausmüll tabu. Nur wenn sie bei Wertstoffhöfen oder Sammelstellen abgegeben werden, können sie aufbereitet und ihre wertvollen Rohstoffe wieder verwertet werden“, erklärte Frank Rosner. Das wissen allerdings noch viel zu wenige, so das Ergebnis der von Lightcycle in Auftrag gegebenen Umfragen.

Erfreulich sei allerdings, „dass die Botschaft unserer bundesweiten Aufklärungskampagne, zu der auch die s'cooltour gehört, gerade bei jungen Menschen besonders gut angekommen ist. Das verdanken wir sicher auch den Lehrern, die ihre Schüler engagiert und praxisnah für die Themen des Klima- und Umweltschutzes sensibilisieren.“ Speziell Schüler wissen jetzt am besten darüber Bescheid, dass Altlampen der Umwelt zuliebe nicht in die Tonne kommen.

Kompetente Unterstützung erfährt die s´cooltour vom Umweltbundesamt, dem Deutschen Städtetag, der Deutschen Umwelthilfe, dem Bayerischen Umweltministerium, dem Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke ZVEH, der Verbraucherzentrale NRW, dem Westermann-Verlag und der Umweltorganisation Germanwatch.

Media Contact

Petra Griebel presseportal

Weitere Informationen:

http://www.lightcycle.de

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