Leibniz Universität Hannover untersucht 12 Modelldörfer

Der offizielle Startschuss für das Forschungsprojekt „Umnutzung landwirtschaftlicher Altgebäude und Hofanlagen als Beitrag zur Vitalisierung der Ortskerne“ ist gefallen: Niedersachsens Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen hat am Mittwoch, d. 10. September 2008, auf der Auftaktveranstaltung in Neuenkirchen (Landkreis Soltau-Fallingbostel) die 12 Modelldörfer bekanntgegeben, mit denen die Forscherinnen und Forscher der Leibniz Universität Hannover zunächst zwei Jahre lang zusammenarbeiten werden.

Die Ortschaften stehen stellvertretend für ganz Niedersachsen, es handelt sich um Straßendörfer und sogenannte Haufendörfer sowie unter anderem um ein Dorf in der Lüneburger Heide und ein Dorf in Ostfriesland. Die Ergebnisse sollen dann in die jeweilige Region übertragen werden. Als Modelldörfer ausgewählt wurden:

– Amelinghausen (Samtgemeinde Amelinghausen, Landkreis Lüneburg)
– Artland Verbunddorferneuerung (Samtgemeinde Artland, Landkreis Osnabrück)
– Eisdorf (Gemeinde Eisdorf, Landkreis Osterode am Harz)
– Hüllstede/Gießelhorst/Garnholt (Stadt Westerstede, Landkreis Ammerland)
– Landesbergen (Samtgemeinde Landesbergen, Landkreis Nienburg)
– Lobmachtersen (Stadt Salzgitter)
– Odisheim/Steinau (Samtgemeinde Sietland, Landkreis Cuxhaven)
– Oerel (Samtgemeinde Geestequelle, Landkreis Rotenburg/Wümme)
– Ohne (Samtgemeinde Schüttorf, Grafschaft Bentheim)
– Pewsum (Gemeinde Krummhörn, Landkreis Aurich)
– Schwalingen (Gemeinde Neuenkirchen, Landkreis Soltau-Fallingbostel)
– Wangelnstedt/Linnenkamp/Lenne (Samtgemeinde Stadtoldendorf, Landkreis Holzminden)

Bei der Auftaktveranstaltung waren Vertreter aller ausgewählten Dörfer und der Behörden für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften sowie für die Leibniz Universität Hannover Prof. Eckart Güldenberg und Dipl-Ing. Andreas Jürgens. Das Projekt wird vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung mit 100 000 Euro gefördert.

Bei dem Forschungsprojekt geht es darum, andere Nutzungsmöglichkeiten für die vorhandenen Gebäude und Flächen in den Dörfern zu finden und damit dem Abbau der Infrastruktur entgegen zu wirken.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen außerdem Strategien für künftige Dorferneuerungsprogramme entwickeln. Das Team der Leibniz Universität kooperiert dazu mit den Büros für Dorferneuerungsplanung, den Gemeinden und der Bevölkerung in den Modelldörfern sowie den Behörden für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften (GLL).

Für das Forschungsprojekt hat sich an der Leibniz Universität eine fakultätsübergreifende interdisziplinäre Arbeitsgruppe gegründet, dazu gehören Prof. Eckart Güldenberg (Fachgebiet: Landesplanung und Raumforschung), Prof. Paul Zalewski (Baugeschichte und Denkmalpflege), Dipl.-Ing. Roswitha Kirsch-Stracke (Landschaftspflege und Naturschutz), Dipl.-Ing. Andreas Jürgens (Regionale Architektur und Siedlungsplanung) und Prof. Winrich Voß (Flächen- und Immobilienmanagement). Die Arbeitsgruppe wirkt darüber hinaus in der Forschungsinitiative TRUST (Transdisciplinary Rural Development Studies) unter der Federführung von Prof. Christina von Haaren vom Institut für Umweltplanung mit.

Media Contact

Dr. Stefanie Beier idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-hannover.de

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