Fraunhofer erfolgreich beim Spitzencluster-Wettbewerb

Einer der insgesamt fünf Gewinner des Spitzencluster-Wettbewerbs des BMBF ist das Projekt „Solarvalley Mitteldeutschland“. Der Spitzencluster hat ein ehrgeiziges Ziel: Spätestens 2015 soll Strom aus der Sonne günstiger sein als Storm aus konventionellen Kraftwerken.

„Das wollen wir durch die Optimierung von Prozessen und Produkten erreichen. Dazu müssen nicht nur die Kosten entlang der gesamten Wertschöpfungskette gesenkt, sondern auch der Wirkungsgrad und die Lebensdauer der Produkte gesteigert werden“, erläutert Hubert Aulich, Vorstand PV Crystalox Solar und Sprecher des Spitzenclusters.

In dem Verbund sind 27 Unternehmen und 12 Forschungseinrichtungen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen aktiv. Wissenschaftlich koordiniert wird das Vorhaben vom Fraunhofer-Center für Silizium Photovoltaik CSP in Halle. Über das CSP ist auch das größte europäische Solarforschungszentrum, das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg, sowie das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM in Halle, eingebunden. Außerdem arbeiten die Fraunhofer-Institute für Keramische Technologien IKTS, Elektronenstrahl und Plasmatechnik FEP und Werkstoff- und Strahltechnik IWS im Cluster mit. Aus der Industrie beteiligen sich unter anderem Unternehmen wie Q-Cells, ersol, PV Crystalox Solar AG, Roth&Rau, SolarWorld, sunways, Wacker Schott Solar und von Ardenne.

Die Mitteldeutsche Region hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten Standorte für Photovoltaik entwickelt. Allein im vergangenen Jahr stammten 18 Prozent aller weltweit produzierten Solarzellen hierher. Dies macht fast 90 Prozent der deutschen Produktion aus.

Die Branche wächst jährlich um bis zu 50 Prozent. Bereits heute sind mehrere tausend Menschen in den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen in der Photovoltaik-Industrie beschäftigt. Der Cluster „Solarvalley Mitteldeutschland“ möchte diesen Technologievorsprung noch weiter ausbauen und sich neue Märkte durch die Massenproduktion innovativer Solarsysteme erschließen. „Wir freuen uns über die Entscheidung der Jury. Diese Förderung wird die Innovationen im Spitzencluster beschleunigen und in der Region nachhaltiges Wachstum und Arbeitsplätze schaffen“, ist Hubert Aulich überzeugt.

Gleich sechs Fraunhofer-Institute sind am Spitzencluster „Cool Silicon“ beteiligt. Ziel des Clusters ist es, den Energieverbrauch von Servern, Computern, Notebooks, Handys, PDAs und Co deutlich zu senken. Schon jetzt benötigen Serverfarmen und Telekommunikationsinfrastruktur drei Prozent des gesamten Strombedarfs und verursachen zwei Prozent der Kohlendioxid- Emissionen. Zum Vergleich: Das entspricht einem Viertel des CO2-Ausstosses des gesamten Pkw-Verkehrs. Die Cluster-Partner wollen die Energieeffizienz der IuK-Systeme um den Faktor zehn steigern. Damit kann bei einem jährlichen Wachstum der Branche von 20 Prozent der Energieverbrauch der Informations- und Kommunikationssysteme in den kommenden 15 Jahren auf dem heutigen Stand gehalten werden.

„Silicon Saxony“ ist einer der führenden Mikroelektronikstandorte in Europa. Mittlerweile stammt jeder zweite in Europa hergestellte Chip aus Dresden. Die Mikroelektronik- und Informations- und Kommunikationstechnologie-Branche beschäftigt in und um die sächsische Landeshauptstadt mehr als 43 500 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von zehn Milliarden Euro. Künftig soll Sachsen auch zum weltweit führenden Standort für die Erforschung, Entwicklung und Produktion energieeffizienter Lösungen für die Informations- und Kommunikationsbrache werden. Daran arbeiten die Fraunhofer-Institute gemeinsam mit Großunternehmen wie AMD, Infineon, Qimonda und X-FAB, den Technischen Universitäten Dresden und Chemnitz, der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden sowie drei weiteren Forschungseinrichtungen. Koordiniert wird der Spitzencluster von der TU Dresden.

Am Spitzencluster beteiligt sind die die Fraunhofer-Insitute für Integrierte Schaltungen IIS, Keramische Technologien und Systeme IKTS, Photonische Mikrosysteme IPMS, Werkstoff- und Strahltechnik IWS, Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP, die Fraunhofer-Einrichtung für Elektronische Nanosysteme ENAS und das Fraunhofer-Center Nanoelektronische Technologien CNT.

Zum Spitzencluster-Wettbewerb:
Das Bundesforschungsministerium will mit dem Spitzencluster-Wettbewerb Kooperationen aus Wissenschaft und Wirtschaft fördern sowie ungenutzte Entwicklungspotenziale ausschöpfen. Aus den eingereichten Ideen hat eine unabhängige Jury am 2. September 2008 die fünf besten ausgesucht. Die Gewinner fördert das BMBF mit insgesamt 200 Millionen Euro für fünf Jahre.

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