FOM-Team steht im Finale des diesjährigen Medidaprix

Gitta, NOP, Mumie und Cascaded Blended Mentoring- was klingt wie Geheimcodes, sind die vielversprechenden Projektnamen, mit denen 77 Hochschulen, Lehrende und Studierende, aus Deutschland, der Schweiz und Österreich sich für den diesjährigen mediendidaktischen Hochschulpreis „Medidaprix 2008“ beworben haben. 19 der 77 Teams haben es in die Endausscheidung geschafft.

Darunter ein Team der Fachhochschule für Oekonomie & Management (FOM) aus Essen mit Prof. Dr. Thomas Laukamm als Projektleiter. Mit der Startnummer 1193 und der Internetseite „professoren-web.de“ geht der Essener Professor am 15. und 16. September ins finale, öffentliche Hearing an der Universität Krems in Österreich. Auf den oder die Preisträger warten 100.000 Euro. Ausgezeichnet werden die besten Initiativen, „die als Impulsgeber und Vorbild für eine nachhaltige Verbesserung der Hochschullehre dienen können“, heißt es auf der Internetseite des Organisators, der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW).

„Das Internet ist voll lehrreicher Webseiten, viele davon enthalten sogar interaktive Elemente oder Videos“, sagt Prof. Dr. Thomas Laukamm. „Um es einem Dozenten zu ermöglichen, relevante Webseiten in seine eLearning-Anwendungen online einzubinden, haben wir dieses patentierte Tool entwickelt“. Laukamms Werkzeug trägt den Namen „WebTourCreator“ und ermöglicht Dozenten, ohne Programmierkenntnisse, für die Studierenden interaktive Aufgaben zu erstellen. „Auf beliebigen Internetseiten können Fragenleisten eingeblendet werden, deren Fragen die Studierenden online beantworten können.“ Über einen Feedback-Kanal gelangen die Antworten auf den Computer des Dozenten. Die auf diese Weise erstellten eLearning-Module können auf der Plattform http://www.professoren-web.de den Studierenden zur Verfügung gestellt werden sowie gleichzeitig mit anderen Professoren ausgetauscht und weiterentwickelt werden.

„Mich hat es immer gestört, dass man eLearning immer nur teuer und aufwändig programmieren lassen musste“, so Prof. Laukamm zu seiner Idee, „obwohl es lehrreiche Webseiten bereits gibt, auf die man ,nur' Fragen einzublenden braucht.“ Neu ist, dass wirklich jeder Dozent und Lehrbeauftragte am eigenen Computer komplette eLearning-Module erarbeiten und ins Internet einstellen kann, ohne eine Programmiersprache zu beherrschen oder extra einen Programmierer zu beauftragen. Gleichzeitig bekommt der Dozent die Antworten direkt auf seinen Computer und kann sie umgehend auswerten. Die Anwendung ist webbasiert und kann von Dozenten und Studierenden an jedem Ort der Welt und zu jeder Tageszeit genutzt werden. Und: Der Lehrende muss nicht das Rad neu erfinden, sondern kann auf didaktisch geeignete Webseiten – gegebenenfalls auch auf seine eigenen – zurückgreifen.

Mitte September fällt die Entscheidung. Wenn der Professor für „International Management“ gewinnt, möchte er mit seinem Preisgeld einen Teil der Entwicklungskosten decken und das Projekt weiter vorantreiben. Sein großes Ziel, auch international damit Fuß zu fassen. Schon jetzt findet die Technik erfolgreiche Anwendung: „Ich nutze es in meinen Vorlesungen an der FOM. Außerdem testen verschiedene Dozenten, Firmen und eine IHK bereits das Verfahren.“

Media Contact

Susanne Engelke idw

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