Windenergie als Antriebskraft

Platz eins für das Ventomobil. Das ausschließlich durch Windenergie angetriebene, von Studierenden der Universität Stuttgart konstruierte Fahrzeug hat am 22. August beim „Aeolus Race“ im niederländischen Den Helder den Gesamtsieg geholt.

Gegen das elegante Stuttgarter Leichtbaufahrzeug hatten die Modelle fünf weiterer Universitäten und Forschungseinrichtungen aus mehreren europäischen Ländern keine Chance. In zwei weiteren Kategorien, den Wertungen um das innovativste Design und die Öffentlichkeitsarbeit war das Stuttgarter Fahrzeug erfolgreich. Auf Platz zwei kam das Energy resarch Centre of the Netherlands (ECN). Platz drei ging mit der Fachhochschule Flensburg wieder an ein deutsches Team. Bei dem erstmals durchgeführten Rennen mussten die Fahrzeuge ohne zu kreuzen direkt gegen den Wind fahren. Schon bei den Vorläufen hatte das Stuttgarter Ventomobil, das leichteste und effizienteste Fahrzeug unter den Wettbewerbern, direkt gegen den Wind fahrend, zwei Drittel der Windgeschwindigkeit erreicht und zählte somit als Favorit für die Rennen auf dem drei Kilometer langen Kurs.

„Das ist eine tolle Belohnung für unsere intensive Berechnungs- und Konstruktionsarbeit der letzten Monate“, freut sich „Pilot“ Alexander Miller, der an der Uni Stuttgart Luft- und Raumfahrttechnik studiert. Gemeinsam mit etwa 20 Studienkolleginnen und -kollegen aus dem im Sommer 2007 mit Unterstützung des Stiftungslehrstuhls Windenergie der Universität Stuttgart gegründeten „InVentus-Teams“ hat er das Fahrzeug entwickelt und konstruiert.

Die Antriebswelle und das Rotorblatt des dreirädrigen Windfahrzeugs haben die Studierenden im Faserverbundtechnikum der Universität Stuttgart in Leichtbauweise hergestellt. Ein in mehrere Richtungen ansteuerbarer, zwei Meter großer Rotor wandelt, durch eine Kettenschaltung auf die Achse übersetzt, den Wind in Bewegung um. Matthias Schubert, Chief Technical Officer des Hauptsponsors REpower Systems AG, lobt die gelungene Integration dieses Projekts in die Lehre des Stiftungslehrstuhls: „Die Leistung, über viele Monate hinweg ein großes Team zu organisieren und zu leiten, und über Konstruktionsaufgaben auch Studierende aus dem Grundstudium miteinzubeziehen, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden!

Die Begeisterung für erneuerbare Energien und innovative Lösungen, die dieses Projekt geradezu beispielhaft belegt, kann der Industrie bei der Entwicklung neuer Technologien als Richtschnur dienen.“

Prof. Martin Kühn, Inhaber des Stiftungslehrstuhls Windenergie und Mentor des InVentus-Teams, freut sich über seine erfolgreichen Studenten und wertet deren Arbeit als „hervorragende Erfahrung für die Berufspraxis“. „Das Ventomobil und seine Konkurrenzfahrzeuge sind nur ein Beispiel für eine intelligente Nutzung der Windenergie“, betont er und wirbt für eine stärkere Nutzung erneuerbarer Energien.

Weitere Informationen und aktuelles Fotomaterial bei
Tobias Klaus: e-mail: t.klaus@gmx.net, Tel. 0176/61017150
Prof. Martin Kühn, Stiftungslehrstuhl Windenergie,
e-mail: kuehn@ifb.uni-stuttgart.de
http://www.inventus.uni-stuttgart.de/
http://www.uni-stuttgart.de/windenergie/
http://www.windenergyevents.com

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