Toller Erfolg mit "NoreTec"

Den 2. Platz belegen Dr. Barbara Friedmann (Monheim) und Prof. Dr. Rainer Kronberger von der Fakultät für Informations-, Medien- und Elektrotechnik der Fachhochschule Köln bei der Prämierung der Besten der Besten des 11. NUK-(Neues Unternehmertum Rheinland)-Businessplan-Wettbewerbs.

Sie erhielten den mit 5.000 Euro dotierten 2. Preis für ihr Gründungsvorhaben „NoreTec“. Dr. Barbara Friedmann entwickelte zusammen mit ihrem Mentor, Prof. Dr. Rainer Kronberger, neuartige hochfrequenzabsorbierende Beschichtungen. Hierbei handelt es sich um speziell strukturierte Polymerschichten, u. a. auf Basis von Metamaterialien. Das Projekt, das bereits durch das EXIST-Programm des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert wird, soll als Spin-Off der Fachhochschule Köln unter dem Namen „NoreTec“ gegründet werden. Ein Foto der beiden Preisträger kann über Internet abgerufen werden unter: www.presse.fh-koeln.de

„NoreTec“ steht für „No Reflection Technologies“. Das Unternehmen plant, neue und innovative hochfrequenzabsorbierende Beschichtungen zu entwickeln und zu produzieren. Basis hierfür sind neuartige Metamaterialien, d. h. strukturierte Kunststoffoberflächen mit neuen Materialeigenschaften. Mit diesen Materialien werden in vielen technischen Bereichen elektronische Baugruppen gegen Störstrahlen geschützt und Objekte umhüllt, die Mehrfachreflexionen verursachen, um die Radarortung zu sichern.

So müssen beispielsweise Stahlbrücken über Binnenschifffahrtsstraßen oder Flughafengebäude in Landebahnnähe großflächig mit Radar-Absorbern verkleidet werden, um störende Einflüsse im Radarbild auszuschalten. Weitere Einsatzfelder sind die Auskleidung von Antennen, über die eine bestimmte Abstrahlcharakteristik erreicht werden kann sowie die Störstrahlungsabschirmung von elektronischen Komponenten wie etwa Fahrzeugradarsystemen. Vorteile dieser hochfrequenz-absorbierenden Beschichtungen im Vergleich zu konventionellen Hochfrequenzabsorbern sind deutlich verbessertes Absorptionsverhalten, geringere Schichtdicke und geringes Gewicht sowie eine sehr gute Wetterbeständigkeit.

„Besonders habe ich mich über den Preis gefreut“, so Dr. Barbara Friedmann, „weil es im Rheinland eine lange Tradition der Beschichtungsstoffe und Chemie gibt, die wir mit den innovativen hochfrequenzabsorbierenden Materialien unseres Unternehmens NoreTec weiterführen können. Außerdem zeigt dieser Preis, dass in dem Labor für Hochfrequenztechnik der Fachhochschule Köln bei Prof. Dr. Rainer Kronberger Forschung an den Materialien von morgen praktiziert wird!“ Dr. Barbara Friedmann ist promovierte Chemikerin. Sie hat mehrere Jahre in der Lacke- und Farbenindustrie gearbeitet und an der Fachhochschule Köln ein Studium der Nachrichtentechnik absolviert. Ihre Abschlussarbeit führte sie im Labor für Hochfrequenztechnik bei Prof. Dr. Rainer Kronberger durch, aus dem auch das Existenzgründungsprojekt gestartet worden ist.

Insgesamt hatten 183 Teams am diesjährigen NUK-Businessplan-Wettbewerb teilgenommen. Wichtigste Auswahlkriterien der Jury waren der tatsächliche Marktbedarf und das mögliche Wachstumspotenzial der Geschäftsidee, die Qualifikation und Dynamik des Gründerteams und ein hervorragend ausgearbeiteter Businessplan. Insgesamt gab es vier Hauptpreisträger, zwei davon erhielten einen gleichwertigen dritten Platz. Sieben Gründungsvorhaben erhielten einen Förderpreis.

Die Fachhochschule Köln ist die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. 16.500 Studierende werden von rund 400 Professorinnen und Professoren unterrichtet. Die zehn Fakultäten bieten mehr als 60 Studiengänge an – jeweils etwa die Hälfte aus den Ingenieurwissenschaften bzw. Geistes- und Gesellschaftswissenschaften: von Architektur über Maschinenbau, Design, Restaurierung, Informationswissenschaft, Sprachen und Soziale Arbeit bis hin zu Wirtschaftsrecht und Medieninformatik. Die Fachhochschule Köln ist eine nach den europäischen Öko-Management-Richtlinien EMAS und dem Internationalen Standard ISO 14001 geprüfte und zertifizierte umweltorientierte Einrichtung.

Zum Team des Labors für Hochfrequenztechnik im Institut für Nachrichtentechnik zählen derzeit ein Laboringenieur, fünf wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie mehrere studentische Hilfs-kräfte. Unter der Leitung von Prof. Rainer Kronberger liegt der Forschungsschwerpunkt neben der Entwicklung von Hochfrequenzabsorbern im Bereich der Antennenentwicklung für die Mobilkommunikation. Hierzu arbeiten vier Mitarbeiter am BMBF-Projekt MIMOWA, das sich mit der Gestaltung zukünftiger Antennen für Mobiltelefone befasst. Das Labor verfügt über moderne Hochfrequenz-Messeinrichtungen sowie über einen reflektionsfreien Antennenmessraum bis 20 GHz. Weitere Forschungs- und Entwicklungsvorhaben werden vor allem mit Firmen aus dem lokalen Umfeld realisiert.

Weitere Informationen

Fachhochschule Köln
Fakultät für Informations-, Medien- und Elektrotechnik,
Institut für Nachrichtentechnik
Prof. Dr.-Ing. Rainer Kronberger, Tel.: 0221/8275-2503; Fax: 0221/8275-2503
E-Mail: rainer.kronberger@fh-koeln.de
Dr. Barbara Friedmann, Tel.: 0221/8275 -2130; Fax: 0221/8275-2503
E-Mail: barbara.friedmann@fh-koeln.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues topologisches Metamaterial

… verstärkt Schallwellen exponentiell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am niederländischen Forschungsinstitut AMOLF haben in einer internationalen Kollaboration ein neuartiges Metamaterial entwickelt, durch das sich Schallwellen auf völlig neue Art und Weise…

Astronomen entdecken starke Magnetfelder

… am Rand des zentralen schwarzen Lochs der Milchstraße. Ein neues Bild des Event Horizon Telescope (EHT) hat starke und geordnete Magnetfelder aufgespürt, die vom Rand des supermassereichen schwarzen Lochs…

Faktor für die Gehirnexpansion beim Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von anderen Lebewesen? Der Schlüssel liegt im Neokortex, der äußeren Schicht des Gehirns. Diese Gehirnregion ermöglicht uns abstraktes Denken, Kunst und komplexe Sprache. Ein internationales Forschungsteam…

Partner & Förderer