Neue Erkenntnisse zur Regenerationsfähigkeit des Herzens bei Herzschwäche

Der mit 10.000 Euro dotierte Wilhelm P. Winterstein-Preis 2008 der Deutschen Herzstiftung e.V. geht an Privatdozent Dr. med. Martin Bergmann von der Asklepios-Klinik St. Georg in Hamburg.

Der Kardiologe, der wissenschaftlich auch am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin-Buch tätig ist, erhielt die Auszeichnung für seine am MDC und an der Charité Berlin entstandene Arbeit in der Stammzellforschung, mit der die Regenerationsfähigkeit des Herzmuskels bei Herzinsuffizienz untersucht wurde.

„Die Arbeit zeigt in beeindruckender Weise, wie Grundlagenforschung neue Perspektiven für die Behandlung von Herzpatienten eröffnen kann“, sagte Prof. Dr. med. Hellmut Oelert, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Stiftung für Herzforschung, anlässlich der Preisverleihung in Frankfurt am Main.

Stimulation körpereigener Herz-Stammzellen verbessert Pumpfunktion

Um die Therapie und damit vor allem die Lebensqualität von Patienten mit einer Herzinsuffizienz (Pumpschwäche des Herzens) zu verbessern, setzen die Mediziner ihre Hoffnungen verstärkt auf die regenerative Medizin. Hierzu haben Dr. Martin Bergmann und Kollegen die Rolle körpereigener Herz-Stammzellen genauer unter die Lupe genommen. Sie konnten tierexperimentell zunächst nachweisen, dass diese Zellen nach einem Infarkt in der Lage sind, Herzmuskelgewebe in geringem Ausmaß neu zu bilden und so die geschwächte Herzfunktion wieder zu stabilisieren.

Stimuliert man die Herz-Stammzellen dann durch Veränderung eines in den Zellen befindlichen Eiweißes – des Genschalters Beta-Catenin – lässt sich die beschriebene Regeneration des Gewebes deutlich steigern und die Pumpfunktion des Herzens verbessern, so die neue Erkenntnis der Forscher. Dies wiederum lässt sich zur Entwicklung neuer Therapien der Herzinsuffizienz auf pharmakologischer, zell- und gentherapeutischer Basis nutzen, die eine Verstärkung der körpereigenen Regeneration von Herzmuskelzellen zum Ziel haben.

Der Wilhelm P. Winterstein-Preis der Deutschen Herzstiftung e.V. wird alljährlich für eine wissenschaftlich herausragende Arbeit auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bevorzugt aus einem patientennahen Forschungsbereich, vergeben. Wilhelm P. Winterstein und Frau Ursula, die bei der Preisverleihung anwesend waren, sind seit mehr als zehn Jahren die Stifter dieses Wissenschaftspreises.

Informationen:
Deutsche Herzstiftung e.V.
Pressestelle
Dr. Klaus Fleck / Pierre König
Tel. 069/955 128-119
Fax: 069/955 128-313
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