Max-Grundig-Gedächtnispreis für Fraunhofer-Forscher Dr. Randolf Hanke

Der Max-Grundig-Gedächtnispreis wird alle zwei Jahre verliehen. Dr. Randolf Hanke erhält ihn als erster Träger für seine „wissenschaftlichen Leistungen um die Entwicklung der Röntgentechnik für die zerstörungsfreie Werkstoffprüfung“, wie Prof. Robert F. Singer, Sprecher des Preiskomitees in einer kurzen Feierstunde mit Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung, Chantal Grundig, Witwe von Max Grundig, sowie Vertretern der Grundig-Stiftung und des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS ausführte.

Dr. Randolf Hanke wurde 1958 in Bamberg geboren und studierte Physik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wo er später auch promovierte. Im Fraunhofer IIS begann er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter und baute später eine Arbeitsgruppe „Röntgenbildverarbeitung“ auf. Seit 1997 ist er Leiter des in der Fürther Uferstadt ansässigen Fraunhofer-Entwicklungszentrums Röntgentechnik, einer gemeinsamen Abteilung der Fraunhofer-Institute für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen und für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP in Saarbrücken. Neben seiner Tätigkeit bei Fraunhofer hat Dr. Randolf Hanke zusätzlich einen Lehrauftrag am Lehrstuhl für Werkstoffe der E-Technik der Universität Erlangen-Nürnberg und ist Leiter des Arbeitskreises Franken der Deutschen Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung DGZfP. Im Jahr 2001 erhielt Dr. Hanke den Joseph-von-Fraunhofer-Preis für das Projekt „ISAR – ein intelligentes System zur automatischen Radioskopie“. 2004 schloss er ein MBA-Studium in Bradford erfolgreich ab.

Im Jahr 2000 war das Fraunhofer EZRT mit acht Wissenschaftlern in der Fürther Uferstadt gestartet. Heute arbeiten rund 50 Personen in Forschung und Entwicklung im Bereich der zerstörungsfreien Prüfung neuer Materialien vorrangig für die Luft- und Raumfahrt sowie die Automobilindustrie. Mittels Röntgen- und Ultraschalltechnik, Computertomographie und Thermographie werden neue Prüfverfahren und Geräte für die Materialcharakterisierung und die Bauteilprüfung von Flugzeugkomponenten (z. B. Leitwerke oder Flügel in Carbon-Leichtbautechnik), Helikopter-Rotoren oder Karosserie- und Fahrwerksteilen (Lenkgehäuse, Querlenker) entwickelt.

Im Februar hat Fraunhofer ein neues Grundstück auf dem zukunftsträchtigen Golfparkareal in Fürth-Atzenhof erworben, um dort das EZRT neu anzusiedeln. Vor allem räumliche Gründe sind hierfür ursächlich, werden die Fraunhofer-Wissenschaftler doch künftig immer größere Prüfkomponenten, wie ganze Tragflächen, Container und Rotorblätter, untersuchen. Weitere Forschungsthemen am neuen Standort werden Sicherheitstechnik (zerstörungsfreie Prüfung von Transportgut), die Fälschungsprüfung von Kunstgegenständen, die Untersuchung von Komponenten und Werkstoffen für Windkraftwerke sowie Mikro- und Nanocharakterisierung von Halbleitern in der Solartechnik sein. Bis zum Jahr 2011 soll die Mitarbeiterzahl auf rund 100 Wissenschaftler anwachsen. Längerfristig soll sich die Einrichtung zu einem eigenen Fraunhofer-Institut entwickeln.

Das 1985 gegründete Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS mit dem Hauptsitz in Erlangen und weiteren Standorten in Nürnberg, Fürth und Dresden ist heute das größte Fraunhofer-Institut in der Fraunhofer-Gesellschaft. Mit der Entwicklung der Audiocodierverfahren MP3 und MPEG AAC ist das Fraunhofer IIS weltweit bekannt geworden.

In enger Kooperation mit den Auftraggebern aus der Industrie forschen und ent­wickeln die Wissenschaftler auf folgenden Gebieten:

Digitaler Rundfunk, Audio- und Multimediatechnik, digitale Kinotechnik, Entwurfs­automatisierung, integrierte Schaltungen und Sensorsysteme, drahtgebundene, drahtlose und optische Netzwerke, Lokalisierung und Navigation, Hochgeschwindigkeitskameras, Ultrafeinfokus-Röntgentechnologie, Bildverarbeitung und Medizintechnik sowie IuK-Technologien für die Logistik-Dienstleistungswirtschaft.

520 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in der Vertragsforschung für die ­Industrie, für Dienstleistungsunternehmen und öffentliche Einrichtungen. Das
Budget von 61 Millionen Euro wird bis auf eine Grundfinanzierung in Höhe von
20 Prozent aus der Auftragsforschung finanziert.

Media Contact

Marc Briele idw

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