Bauministerium startet Wettbewerb zur Sanierung von Großwohnsiedlungen

Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee hat heute in Berlin mit Vertretern der Wohnungswirtschaft, den Ländern, kommunalen Spitzenverbänden und Banken über die Gestaltung des Programms der Bundesregierung zur energetischen Sanierung von Großwohnsiedlungen beraten.

Dem Programm stehen in den kommenden drei Jahren rund 400 Millionen Euro zur Verfügung. Das Programm wird mit einem Wettbewerb flankiert. Es sollen integrierte Konzepte zu Energie, Wohnraumversorgung, Stadtteilentwicklung, Beteiligung der Bewohner und Finanzierung der Sanierungsmaßnahmen entwickelt werden.

„Das Programm ist Teil des Maßnahmenpakets der Bundesregierung zur Beschäftigungssicherung. Mit gezielten Investitionen in die Infrastruktur wollen wir die Beschäftigung in diesen schwierigen Zeiten sichern. Der Baubereich ist dafür prädestiniert, denn wir haben hier sehr gut eingeführte Programme, die sofort und ohne weiteren bürokratischen Aufwand ausgeweitet werden können. Der Fokus liegt auf den Großwohnsiedlungen. Wir wollen jetzt investieren und integrierte Konzepte fördern“, sagte Tiefensee.

Bundesweit befinden sich rund 7,5 Prozent aller Wohnungen in Großwohnsiedlungen der 1950er bis 80er Jahre. In diesen Siedlungen leben etwa fünf Millionen Bewohner in rund 2,4 Millionen Wohnungen, die häufig eine schlechte Energiebilanz haben.

„Diese Zahlen sprechen für sich. Da müssen wir etwas tun. Die Bundesregierung stellt 2009 rund 1,5 Milliarden Euro für die energetische Sanierung der Gebäude bereit“, so Tiefensee weiter.

„Die Verfügbarkeit preiswerten Wohnraums in ausreichendem Umfang wird angesichts eines steigenden Armutsrisikos und einer abnehmenden Mittelschicht in Deutschland, dem Rückgang des sozialen Wohnungsbestandes und -neubaus sowie der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Entwicklung in den nächsten Jahren wieder erheblich an Bedeutung gewinnen und viel schwieriger zu gewährleisten sein. Der Wohnungsbestand in den Großwohnsiedlungen ist deshalb unverzichtbar und muss zukunftsfähig gestaltet werden. Das Programm zur Sanierung von Großwohnsiedlungen schafft eine Win-Win-Win-Situation. Es vereint energetische, soziale und stadtentwicklungspolitische Ziele, die sonst häufig in Konflikt zueinander geraten können. Das Programm bringt mehr Energieeffizienz, trägt zu sozialer Stabilität und bezahlbaren Mieten in den Quartieren und gleichzeitig zur Stadtentwicklung bei“, so Lutz Freitag, Präsident des GdW Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen.

Dr. Franz-Georg Rips, Präsident des Deutschen Mieterbundes (DMB):

„Die ökologische Erneuerung der Wohnungsbestände ist die größte gegenwärtige Herausforderung auf den Wohnungsmärkten. Aus Sicht des Deutschen Mieterbundes gibt es keine Alternative zu der konsequenten Verfolgung der Ziele, durch Energieeinsparung, durch Erhöhung der Energieeffizienz und vor allem durch verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien den Klimaschutz zu verbessern und gleichzeitig die Energiekosten des Wohnens mittel- und langfristig zu senken. Aus Sicht der Mieter geht es vor allem darum, die Kostenexplosion im Bereich der Energie einzudämmen. Wohnen wird auf Dauer nur dann bezahlbar bleiben, wenn die Kosten für Wohnungswärme und Warmwasser durch Nutzung aller Einsparungspotenziale, effizientere Heizungstechnik und Gebäudedämmung und gezielten Einsatz erneuerbarer Energie eingegrenzt werden können. Deshalb begrüßen wir ausdrücklich die Aufstockung der Finanzmittel für das Gebäudesanierungsprogramm und für energetische Verbesserungen, die sich auf ganze Stadtquartiere und Stadtteile beziehen. Durch diese Maßnahmen kann eine hohe Effizienz erzielt werden.“

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