Bahnbrechende Arbeiten in der biomedizini­schen Grundlagenforschung

Der Heidelberger Wissenschaftler Dr. Gerhard Schratt erhält den Chica und Heinz Schaller-Förderpreis 2009, der mit Forschungsmitteln in Höhe von 100.000 Euro dotiert ist.

Mit dieser Auszeichnung würdigt die C.H.S.-Stiftung Dr. Schratts bahnbrechende Arbeiten in der biomedizinischen Grundlagenforschung sowie seine Leistungen bei der Etablierung einer eigenständigen Nachwuchsgruppe. Der Biochemiker erforscht am Interdisziplinären Zentrum für Neurowissenschaften (IZN) der Universität Heidelberg die Genregulation von Nervenzellen. Die Preisverleihung findet am 12. Februar 2010 an der Ruperto Carola statt.

Gerhard Schratt (Jahrgang 1972) studierte Biochemie an der Universität Tübingen, an der er 2002 promoviert wurde. Als Postdoktorand war er am renommierten neurobiologischen Labor von Prof. Michael E. Greenberg, PhD, an der Harvard Medical School (USA) tätig, ehe er im Jahr 2006 an das IZN wechselte. Am Heidelberger Sonderforschungsbereich 488 „Molekulare und zelluläre Grundlagen neuraler Entwicklungsprozesse“ leitet Dr. Schratt eine Nachwuchsgruppe.

In seinen Forschungsarbeiten untersucht Dr. Schratt, welche Bedeutung sogenannte Mikro-RNAs (miRNAs) für die Funktion von Nervenzellen haben. Dabei geht es um eine Klasse von kleinen RNA-Molekülen, die die Expression bestimmter Gene beeinflussen und so an der Regulation vieler zellulärer Prozesse beteiligt sind. Die Arbeitsgruppe von Dr. Schratt konnte zeigen, dass miRNAs eine wichtige Rolle für die Entwicklung und die Veränderung neurologischer Synapsen spielen. Derzeit identifizieren und charakterisieren die Forscher die daran beteiligten RNA-Moleküle und die durch sie regulierten Gene. Langfristiges Forschungsziel ist es, die Bedeutung der miRNAs bei der Herausbildung komplexer Fähigkeiten des Gehirns zu entschlüsseln, um neue Strategien zur Therapie komplexer neurologischer Erkrankungen aufzuzeigen.

Die C.H.S.-Stiftung wurde im Jahr 2000 von den Wissenschaftlern Chica und Heinz Schaller gegründet. Sie fördert biomedizinische Grundlagenforschung an der Universität Heidelberg durch die Finanzierung innovativer Maßnahmen. Durch die Vergabe flexibel einsetzbarer Mittel sollen vor allem Nachwuchswissenschaftler bei der Durchführung unabhängiger Projekte unterstützt werden. Ein wesentliches Instrument dafür ist der Förderpreis, der seit 2005 jährlich verliehen wird. Informationen im Internet können unter der Adresse http://www.chs-stiftung.de abgerufen werden.

Kontakt:
Privatdozentin Dr. Barbara Müller
Koordinatorin C.H.S.-Stiftung
info@chs-stiftung.de
Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

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Marietta Fuhrmann-Koch idw

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