Anton Zeilinger wird mit dem Wolf-Preis für Physik 2010 ausgezeichnet

Die Arbeiten von John Clauser, Alain Aspect und Anton Zeilinger zur quantenphysikalischen Verschränkung sind heute fundamentale Grundsteine für viele moderne Quanteninformationstechnologien, die weltweit intensiv erforscht werden. Dazu gehören unter anderem die Quantenkommunikation und -verschlüsselung, die Quantenteleportation und auch das Quantenrechnen. Der Wolf-Preis zählt heute zu den angesehensten Wissenschaftsauszeichnungen weltweit. Die Ehrung findet im Mai 2010 durch den Israelischen Staatspräsidenten in der Jerusalemer Knesset statt.

Zur Förderung von Wissenschaft und Kunst zum Wohle der Menschheit

Gestiftet von Ricardo Wolf im Jahre 1976 wurde der Wolf-Preis rasch, neben dem Nobelpreis, einer der international renommiertesten Preise. Der Präsident der Wolf Foundation ist der Wissenschafts- und Kulturminister Israels, vergeben wird er aufgrund der Empfehlung einer wissenschaftlich hochkarätig besetzten internationalen Jury. Verliehen wird die Auszeichnung jährlich an herausragende WissenschafterInnen und KünstlerInnen, für ihre Verdienste zum Wohle der Menschheit und freundschaftliche Beziehungen unter den Völkern.

In seiner zweiunddreißigjährigen Geschichte wurde der Wolf-Preis bisher an 44 Physiker vergeben, darunter mehr als ein halbes Dutzend späterer Nobelpreisträger. Anton Zeilinger ist der zweite in Österreich geborene Laureat, aber der erste Wissenschaftler, dem diese Auszeichnung für Arbeiten zuerkannt wird, die in Österreich durchgeführt wurden.

Mit dem Wolf-Preis erhält Anton Zeilinger – nach seiner Aufnahme in die Französische „Académie des Sciences“ – bereits die zweite hochrangige Ehrung in diesem Jahr.

Biografische Angaben zu Anton Zeilinger

Anton Zeilinger wurde 1945 in Ried im Innkreis (OÖ) geboren, studierte in Wien Physik. Er hatte Professuren am Massachusetts Institute of Technology (MIT), an der Universität München, der Technischen Universität Wien, der Universität Innsbruck, der Universität Melbourne und am College de France (Paris) inne und führte Forschungsarbeiten im Los Alamos National Laboratory und am Merton College der Oxford University durch. Seit 1999 ist er Professor für Experimentalphysik an der Universität Wien und seit 2004 wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW).

Kontakt
Elke Kreiseder
Fakultät für Physik
Universität Wien
1090 Wien, Boltzmanngasse 5,
T +43-1-4277-51 201
elke.kreiseder@univie.ac.at
Rückfragehinweis
Lisa Hellmann, Bakk.
Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien
1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
T +43-1-4277-175 35
lisa.hellmann@univie.ac.at

Media Contact

Veronika Schallhart idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer