3. DTG-Nachwuchspreis: Deutsche Thermoelektrik-Gesellschaft ehrt Nachwuchswissenschaftler

Die Physikerin Dr. Anne Möchel vom Forschungszentrum Jülich und der Physiker Dr. Johannes de Boor vom Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik nahmen am 17. November 2011 die mit jeweils 1.000 Euro dotierte Auszeichnung auf der 7. DTG-Jahreshauptversammlung in Freiburg entgegen.

Mit dem DTG-Nachwuchspreis würdigt die Deutsche Thermoelektrik-Gesellschaft die besten Qualifikationsarbeiten des Jahres auf dem Gebiet der Thermoelektrik im deutschsprachigen Raum. Wesentliches Kriterium für die Beurteilung der eingereichten Doktor-, Diplom- und Masterarbeiten ist die wissenschaftliche bzw. technologische Originalität, die zu neuen Lösungen oder Anwendungen führt.

In ihrer durch die DTG ausgezeichnete Arbeit untersuchte Dr. Anne Möchel Gitter-schwingungen von verschiedenen metallischen Kristallstrukturen.

Damit leistete sie einen wesentlichen Schritt zu einem besseren Verständnis des thermischen Transports in Materialklassen mit niedriger Wärmeleitfähigkeit. Dr. Johannes de Boor hat sich in seiner preiswürdigen Dissertation mit der thermoelektrischen Charakterisierung und Herstellung von nanostrukturiertem Silizium beschäftigt. Ziel war es, die Wärmeleitfähigkeit von Silizium zu reduzieren. Dafür entwickelte er die geeignete Messtechnik.

Beide Arbeiten leisten einen wichtigen Beitrag zur Optimierung thermoelektrischer Materialien. Die feierliche Preisverleihung fand am 17. November 2011 im Freiburger Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM statt. Gestiftet wurden die mit jeweils 1.000 Euro dotierten Preise vom Freiburger Thermoelektrikspezialisten Micropelt und der DTG.

Prof. Dr. Ulrich Birkholz wird DTG-Ehrenmitglied:
Neben den Nachwuchspreisen wurde im Rahmen der 7. DTG Jahreshauptversammlung zum ersten Mal auch eine Ehrenmitgliedschaft verliehen: Prof. Dr. Ulrich Birkholz wird für seine richtungsweisenden Arbeiten zur breiten Nutzung der Thermoelektrik geehrt. Er gehört zu den großen Pionieren der Thermoelektrik in den 1960er Jahren, als diese Technologie bedeutsam wurde – einerseits in Wärmepumpen für Kühlsysteme (z. B. elektrische Campingkühler), andererseits als Technik für die Wandlung von Wärme in elektrische Energie. Professor Birkholz ist bis heute als hoch geschätzter Berater aktiv und genießt weltweit höchste Anerkennung.
Zukunftstechnologie Thermoelektrik:
Strom in Wärme oder Wärme in Strom zu verwandeln – das gelingt mit Hilfe der Thermoelektrik. Thermoelektrische Energiewandler können elektrischen Strom zur Er-zeugung eines Temperaturunterschiedes in Form einer Wärmepumpe nutzen, oder umgekehrt durch einen Temperaturunterschied Strom erzeugen. Beides birgt große Potenziale für Wirtschaft und Umwelt. Gelingt es beispielsweise, die ungenutzte und im Übermaß anfallende Abwärme in elektrischen Strom umzuwandeln, so entsteht ein bedeutsamer neuer Energiemarkt. Nanostrukturierte thermoelektrische Materialien werden dabei eine wichtige Rolle spielen.

Media Contact

Holger Kock Fraunhofer-Gesellschaft

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