20.000 Euro: Claudia von Schilling-Preis für Biomarker-gestützte Therapien

Die Claudia von Schilling Stiftung mit Sitz in Hannover zeichnet alljährlich herausragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Brustkrebsheilkunde und der dazugehörenden Grundlagenforschung aus. Den wie in den Vorjahren mit 20.000 Euro dotierten Preis erhält am 16. Januar Professorin Dr. Nadia Harbeck, Leiterin des Brustzentrums und der Onkologischen Ambulanz der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Klinikums der Universität München.

Sie hat beschrieben, wie die Wirksamkeit von Antihormontherapien bei Brustkrebs frühzeitiger als bisher beurteilt werden kann. Zudem führt sie mit Kollegen derzeit eine Studie durch, die ergeben könnte, dass mehr als einem Drittel der Patientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium eine vorbeugende Chemotherapie erspart bleiben kann.

Die Wissenschaftlerin forscht seit Jahren auf dem Gebiet von Biomarkern, die helfen können, Brustkrebstherapie besser auf die einzelne Patientin und ihren Tumor abzustimmen. Sie leitete den deutschen Teil einer internationalen klinischen Studie, die zwei Dosierungen einer Antihormontherapie miteinander vergleicht. „Bereits nach vier Wochen Therapie konnten wir anhand der Zellteilungsrate zeigen, welche Dosierung das Tumorwachstum wirksamer stoppen konnte. Und diese ist mittlerweile zugelassener Standard geworden“, erläutert Professorin Habeck. Bis dahin sei eine Beurteilung erst frühestens nach zwölf Wochen beziehungsweise erst Jahre nach Erstdiagnose möglich gewesen.

Mit einer weiteren deutschlandweiten Studie (ADAPT) mit mehr als 4.000 Patientinnen verfolgt sie gemeinsam mit Professorin Dr. Ulrike Nitz und weiteren Kollegen der Westdeutschen Studiengruppe (WSG) weiterhin das Ziel, Therapiekonzepte mit Hilfe von Biomarkern zu erstellen und anzupassen, um die Therapie von Brustkrebs in Zukunft im Sinne der Patientinnen zu verbessern. Die ADAPT-Studie ist die erste in Deutschland und eine der ersten weltweit, die nicht nur die Biologie der Brustkrebserkrankung sondern auch die Beurteilung des frühen Therapieansprechens zur Therapieentscheidung heranzieht. „Verläuft sie erfolgreich, so sorgt sie dafür, dass mehr als 30 Prozent der Patientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium eine vorbeugende Chemotherapie erspart bleiben kann“, erläutert die Wissenschaftlerin.

Die Verleihung findet statt am 16. Januar im Alten Rathaus Hannover im Rahmen eines Festaktes zum wissenschaftlichen Symposium „Update Mammakarzinom – Neues aus San Antonio“ der MHH-Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Direktor Professor Dr. Peter Hillemanns).

Die Claudia von Schilling Stiftung vergibt nicht nur den beschriebenen Preis. Sie fördert darüber hinaus alljährlich auch in Zusammenarbeit mit der Frauenklinik der MHH das Claudia von Schilling Symposium, zu welchem Wissenschaftler für niedergelassene Ärzte der Region über die neuesten Ergebnisse der Brustkrebsforschung referieren. Außerdem ist die Stiftung in der Förderung weiterer wissenschaftlicher Projekte an der MHH, auch im Bereich der Palliativmedizin, engagiert. Besondere Aufmerksamkeit erlangt die Stiftung derzeit mit der Vortragsreihe „Gut zu wissen“. Hier referieren Wissenschaftler der MHH vor Mitarbeiterinnen in Betrieben, Unternehmen und Behörden der Region über Wissenswertes rund um das Thema Brustkrebs.

Weitere Informationen erhalten Sie bei Maike Holz, Managerin der Claudia von Schilling Foundation for Breast Cancer Research, info@cvs-foundation.org, Telefon (0511) 544 45 69-0.

Media Contact

Stefan Zorn idw

Weitere Informationen:

http://www.mh-hannover.de/

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