1,6 Millionen für gemeinsame Forschungsprojekte

Geforscht wird an Themen, die von alternativen Formen der Armutsbekämpfung bis hin zur Optimierung von Schneidewerkzeugen durch die Kopie von Nagetierzähnen reichen. In der vierten Ausschreibungsrunde wurden von 17 eingereichten Anträgen insgesamt sechs Projekte bewilligt, die den Forschern vielfältige Möglichkeiten zur Kooperation und Vernetzung bieten.

In den Forschungsvorhaben kommen herausragende wissenschaftliche Kompetenzen zusammen, und es entstehen neue inhaltliche Vernetzungen. Folgende Vorhaben zeigen beispielhaft die Vorteile kooperativen Forschens in der Ruhrregion.

Bei dem Projekt „Alternative Formen der Armutsbekämpfung“ arbeiten Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen und der Technischen Universität Dortmund auf dem Gebiet der Sozialarbeits- und Sozialpolitikforschung zusammen. Mit ihren disziplinären Hintergründen in der Erziehungswissenschaft, der Soziologie und der Politikwissenschaft bieten sie eine breite wissenschaftliche Basis zur Untersuchung eines neuen Phänomens, das erst wenig erforscht ist: „zivilgesellschaftliche“ Formen der Armenhilfe außerhalb der Sozialhilfe (am bekanntesten: die „Tafeln“). Durch die Wahl von Fallstudien im Ruhrgebiet leisten sie einen besonderen Beitrag zu regionalen Problemlagen und Lösungsformen.

Im Projekt „Datengetriebene Entwicklung neuer Materialien“ wird die gemeinsame Expertise von Materialwissenschaftlern und Informatikern der Universitäten Bochum, Duisburg-Essen und der Technischen Universität Dortmund gebündelt, um neue Erkenntnisse über Materialeigenschaften zu gewinnen und die Entwicklung neuer Materialien zu beschleunigen. In der systematischen Materialerforschung fallen sehr große und hochdimensionale Datenmengen an, die nur mit Hilfe von neuartigen Datenanalyseverfahren und entsprechenden Computerressourcen effizient analysiert werden können.

Die komplementären Kompetenzen von Wissenschaftlern an der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Essen-Duisburg und der Technischen Universität Dortmund kommen bei dem Forschungsvorhaben „Bionische Werkzeugkonzepte“ zum Einsatz. Die Originalität dieses Projektes besteht darin, die Mechanismen natürlicher Schneidesysteme auf technisch relevante Problemfelder zu übertragen. So schärfen sich Nagetierzähne selbst nach, eine Eigenschaft, die für die industrielle Anwendung von Schneidewerkzeugen, insbesondere beim Schneiden von kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen, ein großes Potenzial bietet.

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt, Vorsitzender des Wissenschaftsrats, der vor seiner Wahl dem Wissenschaftlichen Beirat von MERCUR angehörte, befürwortet die interdisziplinäre und institutionsübergreifende Zusammenarbeit der Wissenschaftler: „Die kooperative Forschung bietet viele Chancen. Sie trägt dazu bei, institutionelle Grenzen zu überwinden, Forschungsstärken zusammenzuführen und Infrastruktur gemeinsam zu nutzen. Das Aktivieren dieses Potenzials stärkt die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit der Wissenschaftsregion Ruhr.“

Prof. Dr. Winfried Schulze, Direktor von MERCUR, erklärt: „Die UAMR-Universitäten und MERCUR können bereits auf zwei erfolgreiche Jahre der Zusammenarbeit zurückblicken, in denen 71 Projekte mit einem Volumen von über 8,6 Millionen Euro bewilligt worden sind. Somit ist es uns gelungen, die Kräfte zu bündeln, die komplementären Kompetenzen zu ergänzen und daraus neue Synergien für die Region zu schöpfen.“

Weitere Informationen zu den Projekten:
http://www.mercur-research.de
Mercator Research Center
Das Mercator Research Center Ruhr wurde Anfang März 2010 von der Stiftung Mercator gemeinsam mit der Universitätsallianz Metropole Ruhr gegründet. MERCUR will die strategische Kooperation der Ruhr-Universität Bochum, der Technischen Universität Dortmund und der Universität Duisburg-Essen stärken, die sich 2007 zur UAMR zusammengeschlossen haben. Mit seinem Förderprogramm unterstützt das Center sowohl die Zusammenarbeit als auch den Ausbau verteilter Forschungsschwerpunkte innerhalb der drei Universitäten. Den dort tätigen Wissenschaftlern/innen bietet MERCUR neue Möglichkeiten zur Entwicklung von Forschungsprojekten, die die Attraktivität des Ruhrgebiets als Wissenschaftsstandort nachhaltig erhöhen. Das Center ist das bislang größte Projekt privater Wissenschaftsförderung im Ruhrgebiet.

http://www.mercur-research.de

Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an:

Isabell Hilpert
Kommunikationsmanagerin
Mercator Research Center Ruhr
Tel.: +49 (0) 201 616 965 11
E-Mail: isabell.hilpert@mercur-research.de
Marisa Klasen
Kommunikationsmanagerin
Stiftung Mercator
Tel.: +49 (0) 201 245 22 53
E-Mail: marisa.klasen@stiftung-mercator.de
Dr. Hans Stallmann
Koordinator der Universitätsallianz
Metropole Ruhr (UAMR)
Tel.: +49 (0) 234 32-27892
Email: hans.stallmann@uamr.de

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Isabell Hilpert idw

Weitere Informationen:

http://www.mercur-research.de

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