Wissenschaft und Wirtschaft auf der gemeinsamen Suche nach grünem Strom

Vor dem Hintergrund knapper werdender Ressourcen und steigender Energiepreise ist das Interesse an einer effizienten Nutzung der Abwärme stark gestiegen. Ökonomische und ökologische Fragestellungen sind der Motor, der auch das neue Kooperationsprojekt „eTHERM-Theorie“ an der Universität des Saarlandes antreibt.

Physikalische Prozesse zur Nutzung von Abwärme sind zwar bekannt, entsprechende Anlagen arbeiten jedoch noch nicht ausreichend effektiv und profitabel.

Ziel des neuen Forschungsprojektes von Georg Frey, Professor für Automatisierungstechnik an der Universität des Saarlandes, und dem Saarbrücker Unternehmen Alfred Becker GmbH ist es, die unterschiedlichen Ansätze zur Umwandlung von Abwärme in elektrische Energie genauer unter die Lupe zu nehmen und ein Erfolg versprechendes System so weiterzuentwickeln, dass es anschließend prototypisch umsetzbar ist.

In dem zunächst auf zwölf Monate angelegten Kooperationsprojekt werden bestehende Lösungsansätze insbesondere hinsichtlich ihrer Eignung für kleinere Anlagen untersucht. Das Verfahren, das sich dabei als besonders zukunftsweisend erwiesen hat, werden die Wissenschaftler am Lehrstuhl von Professor Frey anschließend mithilfe ihrer Modellierungskompetenz gezielt überprüfen. Dabei simulieren die Forscher mittels geeigneter Rechenmodelle das ausgewählte Verfahren am Computer, um die Funktion der thermodynamischen Einzelkomponenten wie Wärmetauscher, Pumpe, Verrohrung oder elektrischer Generator sowie die Funktion der Gesamtanlage überprüfen und optimieren zu können.

Im Vorfeld einer möglichen Installation lässt sich so am Modell die Funktionsfähigkeit und die Rentabilität der Anlage zuverlässig beurteilen. Als Experte für Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik wird die Alfred Becker GmbH dann die Praxistauglichkeit des Systems überprüfen, um einen möglichst geradlinigen Weg zum Prototypen eines „grünen Generators“ sicherzustellen.

Dass die Chancen gut stehen, mit „eTHERM“ ein Verfahren so zu optimieren, dass ein entscheidender Schritt hin zu einer neuen Form der Stromgewinnung vollzogen werden kann, zeigt unter anderem die Förderung des Projektes im Rahmen von KOWI2. Diese Initiative der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer (KWT) zur Stärkung der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft wird vom Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziell unterstützt.

Fragen beantworten:
Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer
Tel.: 0681/302-2656
kwt@rz.uni-saarland.de
Professor Dr. Georg Frey
Lehrstuhl für Automatisierungstechnik
Tel.: 0681 302-57590
georg.frey@aut.uni-saarland.de

Media Contact

Gerhild Sieber idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-saarland.de

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