Wirtschaftlichkeit und Mehrwert ausschlaggebend für Umsetzung neuartiger Serviceroboter-Anwendungen

Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) haben das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA ein Spektrum neuartiger und praxisorientierter Servicerobotik-Anwendungen beispielhaft konzipiert und deren technische wie wirtschaftliche Machbarkeit analysiert.

Die Ergebnisse werden auf einer Pressekonferenz am 22. Juli 2011 um 10.30 Uhr im VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.), Lyoner Straße 18 in Frankfurt/Main vorgestellt.

Exemplarisch untersucht wurden elf neuartige Anwendungen von Servicerobotern, sogenannte Serviceroboter-Szenarien in sieben Zielmärkten. Dazu zählten beispielsweise Außenanlagenwartung, Bewegen von Personen in der Pflege, Bodenreinigung, Containertransport im Krankenhaus, Bodenernte oder Produktionsassistenz.

Für die Servicerobotik lassen sich insgesamt folgende zentrale Botschaften aus den Studienergebnissen ableiten: So zeigt sich, dass die Anschaffungsaufwendungen eines Serviceroboters bei einer ganzheitlichen Betrachtung des Lebenszyklus in der Regel nur einen Anteil von weniger als 25% an den Gesamtkosten ausmachen. Eine Reduzierung der Herstellkosten der Roboterlösung fällt daher zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeitsrelation üblicherweise weniger ins Gewicht als beispielsweise eine Reduzierung der Aktivitäts- und Wartungskosten durch ein robusteres und weniger komplexes Anwendungskonzept. Gezielte Interviews mit erfahrenen Nutzern ergaben zudem, dass der qualitative Zusatznutzen einer Anwendung in der Regel eine schlechte Wirtschaftlichkeit nicht wett machen kann. Und schließlich konnte mittels Marktpotenzialanalysen festgestellt werden, dass in vielen der Zielmärkte selbst bei einer sehr guten Wirtschaftlichkeit der Serviceroboter-Lösung die Finanzierungsmöglichkeiten der Anwender einen wesentlichen Engpass für seine rasche Verbreitung darstellen können. Eine gute Wirtschaftlichkeitsrelation kann daher nicht unmittelbar mit einem hohen Marktpotenzial gleichgesetzt werden.

Oliver Kleine, Projektleiter am Fraunhofer ISI, erläutert hierzu: „Mithilfe des von uns entwickelten Methodenbaukastens ist es jedem interessierten Anwender und Hersteller möglich, unsere Ergebnisse fundiert nachzuvollziehen beziehungsweise auf seine eigene, spezifische Situation anzuwenden. Hervorzuheben ist dabei, neben dem grundlegenden Axiomatic Design zur Ermittlung des technischen Lösungskonzepts, insbesondere unser Softwaretool zur Wirtschaftlichkeitsbewertung dieser oder anderer möglicher Lösungen zur Automatisierung bzw. technischen Unterstützung in neuen Anwendungsfeldern“.

Weitere Ergebnisse, Schlussfolgerungen im Hinblick auf die Servicerobotik-Forschung sowie die Bedeutung für die Weiterentwicklung der Servicerobotik in gewerblichen Anwendungen werden auf einer Pressekonferenz am 22. Juli 2011 um 10.30 Uhr im VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.), Lyoner Straße 18 in Frankfurt/Main vorgestellt. Anmeldungen hierfür bitte an axel.storz@ipa.fraunhofer.de.

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI analysiert die Rahmenbedingungen von Innovationen. Wir erforschen die kurz- und langfristigen Entwicklungen von Innovationsprozessen und die gesellschaftlichen Auswirkungen neuer Technologien und Dienstleistungen. Auf dieser Grundlage stellen wir unseren Auftraggebern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft Handlungsempfehlungen und Perspektiven für wichtige Entscheidungen zur Verfügung. Unsere Expertise liegt in der breiten wissenschaftlichen Kompetenz sowie einem interdisziplinären und systemischen Forschungsansatz.

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