Wellenkraftwerk im Probebetrieb

UDE-Pilotanlage des Wellenkraftwerks (v. l.) Benjamin Friedhoff, Prof. Holger Hirsch, Dr.-Ing. Jörg Honerla, Jan Peckolt, Dr.-Ing. Alexander Martha und Prorektor Thomas Kaiser UDE

Zum Test der Offshore-Wellenenergieanlage wurde ein 40 Tonnen schwerer und neun Meter hoher Prüfstand am UDE-Fachgebiet für Energiespeicherung und -transport eingerichtet – einer der größten Prüfstände seiner Art weltweit. Professor Holger Hirsch: „Hier wird unter kontrollierten Laborbedingungen geprüft, wie effizient und zuverlässig die zentrale Energiewandlungseinheit funktioniert.“

Forschungsprorektor Professor Thomas Kaiser: „Ich freue mich über die gelungene Kooperation auf dem zukunftsweisenden Gebiet der regenerativen Energien mit der 2012 aus der Universität heraus gegründeten NEMOS GmbH.“

Die Firma entwickelt die Technologie für das Wellenkraftwerk im Auftrag des Bundeswirtschafts- und Energieministeriums. Weitere UDE-Beteiligte sind das Fachgebiet Geotechnik, das Institut für Schiffstechnik, Meerestechnik und Transportsysteme, der Lehrstuhl für Mechatronik sowie das Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST).

Die Idee des Wellenkraftwerks ist bestechend: ein länglicher Auftriebskörper schwimmt an der Wasseroberfläche, drei Seile verankern diesen mit dem Meeresgrund. Der allgegenwärtige Wellengang sorgt für die nötige Kraft und Bewegung, die die Seile an den Generator übertragen.

In der neuen Prüfanlage wird nun im 1:1-Maßstab erprobt, wie die mechanische Leistung des Auftriebskörpers durch das Generatorsystem und die Leistungselektronik in elektrischen Strom mit Netzqualität umgewandelt wird.

Unter verschiedenen Bedingungen wird das System optimiert, um ab dem kommenden Jahr möglichst effizient und robust in der belgischen Nordsee eingesetzt werden zu können. Firmengründer Jan Peckolt: „Wir testen vor allem, wie wirkungsvoll die Anlage in verschiedenen Betriebspunkten ist, ob die Sicherheitssysteme stimmen und die Komponenten zuverlässig zusammenspielen.“

Derzeit wird zudem eine Komplettanlage im 1:5-Maßstab rund um die Uhr bei unterschiedlichen Wind- und Wellenbedingungen am dänischen Limfjord getestet. Projektleiter Dr.-Ing. Alexander Martha: „Jede Stunde, die wir im kleineren Maßstab oder im Labor Erfahrung sammeln, erspart uns viel Aufwand für Nachbesserungen auf See.“ Künftig können Wellenkraftwerke auch in Offshore-Windkraftparks eingesetzt werden.

Weitere Informationen:
Jan Peckolt, NEMOS GmbH, Duisburg, Tel. 0203/3062070, info@nemos.org
Prof. Dr.-Ing. Holger Hirsch, Fachgebiet Energietransport und –speicherung, Tel. 0203/379-3370, info@ets.uni-due.de

Redaktion: Beate Kostka, Tel. 0203/379-2430, beate.kostka@uni-due.de
sort Presse
Universität Duisburg-Essen
Stabsstelle des Rektorats
http://www.uni-due.de/presse

Media Contact

Beate Kostka Universität Duisburg-Essen

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer