VDE|DKE beteiligt sich an Normungsmandat der EU-Kommission für Smart Grids

Dieses wird in Kürze von den drei Europäischen Normungsorganisationen offiziell bestätigt und ist damit auch ein Auftrag an die DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE (VDE|DKE), die die deutschen Interessen bei CENELEC vertritt.

Erste Festlegungen zu Normen und Spezifikationen sollen bereits Ende 2012 vorliegen. Neben den eigentlichen Normen erwartet die Kommission innerhalb von neun Monaten die Erarbeitung einer europäischen Referenzarchitektur und die Bereitstellung neuer Prozesse für die Normung. Diese neuen Prozesse sollen die gemeinsame Bearbeitung komplexer, innovativer Systemthemen wie dem Smart Grid erleichtern.

So wird beispielweise ein Management von gemeinsamen Funktionsbeschreibungen, den sogenannten Use Cases, auf Normungsebene seitens der EU-Kommission erwartet. Mittels dieser Funktionsbeschreibungen sollen nicht nur wichtige Schnittstellen definiert, sondern auch die Verständigung zwischen den verschiedenen Gremien und Partnern, die in den Normungsprozess zu involvieren sind, verbessert und beschleunigt werden.

Das europäische Mandat wird von der neu gegründeten Smart Grid Co-ordination Group (SG-CG) unter Leitung von Dr. Ralph Sporer bearbeitet und soll weitgehend mit den internationalen Partnerorganisationen IEC oder ISO abgestimmt und gemeinsam umgesetzt werden. „Wir müssen nicht alles für das Smart Grid Mandat neu erfinden. Wie unser Bericht zeigt, können wir auf viele, internationale Normen aufbauen. So arbeiten beispielsweise Gremien der IEC schon lange an Normen, die sicherlich auch die Grundlage für ein europäisches Smart Grid darstellen werden“, so Sporer. Experten der DKE beteiligen sich aktiv in den neuen Gremien der Arbeitsgruppe, so dass eine enge Abstimmung mit den nationalen Normungsgremien im Bereich Smart Grid gewährleistet ist. Die Vorarbeiten aus Deutschland, wie etwa die Ergebnisse aus der deutschen Normungsroadmap E-Energy / Smart Grids der DKE können so direkt in die Arbeit auf europäischer Ebene einfließen.

VDE|DKE-Experte Johannes Stein, Vorsitzender einer europäischen Arbeitsgruppe in der SG-CG: „Gemeinsam mit unseren Experten werden wir auf europäischer und internationaler Ebene aktiv an einem Use Case Management arbeiten, da wir der Meinung sind, dass die neuen Prozesse im Smart Grid nur eine erste Anwendung für die systematische Beschreibung von komplexen Funktionen darstellen. Diese Beschreibungen werden insbesondere benötigt, wenn viele verschiedene Marktpartner oder sogar verschiedene Branchen gemeinsam eine Funktion realisieren müssen. Funktioniert diese Vorgehensweise im Smart Grid, wird sie auch für die Normung in anderen Bereichen zukünftig interessant werden.“ Die deutsche Normungsroadmap E-Energy / Smart Grids diente bereits 2010 CEN, CENELEC und ETSI als Vorlage für einen europäischen Bericht zu Smart Grids, der nun eine wichtige Grundlage für die Bearbeitung des europäischen Normungsmandats darstellt.

Bericht der CEN / CENELEC / ETSI Joint Working Group Smart Grids: http://www.cenelec.eu/aboutcenelec/whatwedo/technologysectors/smartgrids.html – zurzeit eine Vorversion, die in Kürze durch den endgültigen Bericht ersetzt wird. Inhaltliche Änderungen werden nicht erwartet.

Weitere Informationen unter www.dke.de und zum Mandat unter www.dke.de/KoEn

Über die DKE
Die vom VDE getragene DKE erarbeitet Normen und Sicherheitsbestimmungen für die Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik. Sie vertritt die deutschen Interessen im Europäischen Komitee für Elektrotechnische Normung (CENELEC) und in der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC). Rund 3.500 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung erarbeiten das VDE-Vorschriftenwerk in der DKE. Die VDE-Bestimmungen basieren heute größtenteils auf Europäischen Normen, die zu etwa 80 % das Ergebnis der internationalen Normungsarbeit der IEC sind.

Pressekontakt: Melanie Mora, Telefon: 069 6308-461, melanie.mora@vde.com

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