Strom von der höchsten Staumauer der Welt

Aufgrund der Leistungsfähigkeit einer GIL können im Vergleich zu Kabeln große Energiemengen übertragen werden – in dem Fall zwischen dem Fuß der 305 Meter hohen Staumauer und der Freileitung oben an der Wasserfläche des Stausees.

Das Kraftwerk stellt eine große Herausforderung dar: Der erzeugte Strom muss im Inneren des Berges in einem Tunnel rund 220 Meter senkrecht nach oben transportiert werden. Eine GIL anstatt eines Hochspannungskabels hat den Vorteil, dass wegen der speziellen Bauform keine Brandgefahr besteht.

Die Übertragungsverluste der GIL sind niedriger als bei Hochspannungskabeln oder Freileitungen. Der nahezu wartungsfreie Aufbau ermöglicht eine lange Lebensdauer, weil das gasförmige Isoliersystem praktisch nicht altert. Darüber hinaus werden die GIL-Rohre auf der gesamten Länge nahtlos verschweißt. Dies erhöht nicht nur die Betriebssicherheit, sondern verleiht der GIL auch eine gewisse Flexibilität. Damit kann sie sich erforderlichenfalls der im Laufe der Zeit entstehenden Veränderungen der Tunnelwandung anpassen. GIL sind für jede Trassenführung realisierbar: Große Längen oder Steigungen sowie senkrechte Strecken sind möglich.

Jinping I ist ein im Bau befindliches Wasserkraftwerk in der südwestchinesischen Provinz Sichuan. Im Betrieb, voraussichtlich im Jahr 2012, kann eine Leistung von 3500 Megawatt bei einer Spannung von 500 Kilovolt (kV) übertragen werden. Die für die Energieübertragung von Siemens errichtete gasisolierte Übertragungsleitung besteht dabei aus drei dreiphasigen GIL-Systemen mit je 350 Metern Länge als Verbindung zwischen der Hochspannungsschaltanlage in der Kraftwerkskaverne am Fuß der Staumauer und der Freileitung zum Energietransport an der Oberfläche.

Gasisolierte Hochspannungsleitungen sind Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2008 einen Umsatz von knapp 19 Milliarden Euro erwirtschaftete. (IN 2009.02.4)

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Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

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