Der Sonne hinterher: Prüfstände für Solarkollektoren "to go"

Die Sonne schickt uns rund 10.000 Mal mehr Energie, als wir sie auf der Erde nutzen. Wärme zum Heizen und zur Bereitung von Warmwasser kann mit ihrer Energie erzeugt werden – und das, ohne die Umwelt zu belasten. Der Markt für thermische Solartechnik wächst deshalb immer weiter.

Viele Hersteller weltweit produzieren ein breites Spektrum unterschiedlicher Sonnenkollektoren und Solaranlagen. Doch wem nützt die beste Solaranlage auf dem Dach, wenn sie dann nicht richtig funktioniert? In einigen Wachstumsländern, in denen billig und qualitativ minderwertig produziert wird, ist das so.

Abhilfe kommt aus Baden-Württemberg: Die Firma Solar- und Wärmetechnik Stuttgart (SWT) hat einen mobilen Prüfstand für solarthermische Kollektoren entwickelt und stößt damit in der globalen Branche auf großes Interesse. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützte die Entwicklung der Testanlage mit rund 114.000 Euro.

Noch immer sind das hohe Qualitätsniveau von solarthermischen Produkten und deren Weiterentwicklung auf den Märkten Europas und der Welt nicht überall gesichert. Dabei kann der langfristige Aufbau eines nachhaltigen Marktes für Solartechnologie nur mit qualitativ hochwertigen Komponenten und Anlagen funktionieren. „Die Sonnenkollektoren müssen deshalb vor Ort auf ihre Leistungsfähigkeit und Tauglichkeit geprüft werden“, sagt Dr. Harald Drück, Projektleiter bei SWT.

Im Rahmen des von der DBU geförderten Projektes wurde ein mobiler Prüfstand für Solarkollektoren und Solaranlagen zur Trinkwassererwärmung entwickelt, um die Qualität und Leistungsfähigkeit der Anlagen unter die Lupe zu nehmen. „Auf ein Gestell, das leicht aufzubauen ist, werden die Solarkollektoren montiert. Sämtliche weitere Technik befindet sich in einem Bürocontainer „, erklärt Drück. „Das ganze ist leicht zu transportieren, kostengünstig und ohne großen Aufwand auf- und abbaubar.“

Der Messstand umfasse die Funktionalität von drei einzelnen Prüfungen nach drei unterschiedlichen Normen. Diese „3-in-1-Lösung“ verringere die Kosten: Die Investitionen und laufenden Betriebskosten seien im Vergleich zum Aufbau von drei eigenständigen Prüfständen deutlich geringer. Außerdem könnten viele einzelne Messgeräte durch die „3-in-1-Lösung“ eingespart werden.

Das Konzept habe sich bereits in der Praxis bewährt und stoße in der weltweiten Solarthermie-Branche auf großes Interesse. Die ersten Prüfstände seien schon nach Südafrika und China verkauft worden. In Skopje (Mazedonien) sei eigens ein „Solarthermisches Test- und Kompetenzzentrum“ eingerichtet worden, in dem Mitarbeiter geschult würden. „Unsere technischen Kenntnisse in der Solartechnik sollen in möglichst viele Länder exportiert werden, damit auch dort die Sonnenenergie mit qualitativ guten Anlagen genutzt werden kann.“

„Mit unserer Förderung tragen wir dazu bei, erneuerbaren Energien zu noch mehr Akzeptanz zu verhelfen und die Umwelt zu schützen“, sagte DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde. Es sei ein typisches Projekt der DBU: Die Wirtschaftlichkeit eines mittelständischen Unternehmens werde mit dem Schutz der Umwelt verbunden und zusätzlich, mit dem Verkauf der Anlagen, würden auch neue Arbeitsplätze in einer zukunftsfähigen Branche geschaffen.

Media Contact

Franz-Georg Elpers idw

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