Smart Grids ermöglichen Gebäude-Betreibern die aktive Teilnahme am Strommarkt

Siemens hat auf der diesjährigen Metering Europe in Barcelona Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Betreiber von kommerziellen und öffentlichen Gebäuden zu aktiven Teilnehmern im Strommarkt werden können. Dazu werden Lösungen für das Stromversorgungsnetz der Zukunft mit Produkten und Systemen für die Verteilnetzebene verknüpft.

„Durch den Einsatz innovativer Informations- und Kommunikationstechnologien sind wir in der Lage, die Energieverteilung von den klassischen Übertragungs- und Verteilungswegen für elektrische Energie bis auf die Gebäudeebene zu intelligenten Stromversorgungsnetzen, so genannten Smart Grids, auszubauen“, erklärte Andreas Schierenbeck, CEO der Business Unit Building Automation (BAU) der Siemens-Division Building Technologies. „Ziel ist es, dass künftig jedes Gebäude über ein automatisiertes Energiemanagementsystem seinen Strombedarf selbständig reguliert, Energie speichert und selbst erzeugten Strom ins Netz einspeist.“

Mit den aktuellen, hochentwickelten Gebäudeautomationssystemen ist die technische Grundlage für die „intelligenten“ Gebäude der Zukunft schon seit einiger Zeit geschaffen. Diese Systeme können Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanwendungen nicht nur energieeffizient steuern, sondern auch den Verbrauch an elektrischer Energie verbessern. Werden künftig die Preissignale aus dem Elektrizitätsnetz mit den Anwendungen der Gebäudetechnik integriert, lässt sich der Grad an Netz- und damit auch an Energieeffizienz in Gebäuden entscheidend steigern.

Das Zusammenspiel der Stromnetze über die verschiedenen Spannungsebenen in Smart Grids sowie die bidirektionale Datenkommunikation erlauben es den Konsumenten, einerseits die Energiekosten je nach angebotenem Tarif zu optimieren. Andererseits können sie selber als dezentraler Energieerzeuger Strom aus meist regenerativen Quellen ins Netz einspeisen. Ein weiterer Vorteil des Datenaustauschs in Smart Grids besteht darin, dass sowohl Energieversorger als auch -verbraucher definierte Einrichtungen der angeschlossenen Gebäude (beispielsweise Kühlanlagen) als dezentrale Energiepuffer nutzen können. Vorstellbar ist, dass sogar Elektrofahrzeuge eine Bedeutung als derartige Energiespeicher bekommen.

Die Praxis könnte so aussehen, dass „intelligente“ Gebäude während Niedertarifzeiten vergleichsweise viel Strom beziehen, um ihren Bedarf zu decken und gleichzeitig ihre Energiespeicher (zum Beispiel Boiler, Kühlanlagen, E-Cars) zu befüllen. In dieser Zeit erzeugen sie wenig eigenen Strom. In Hochtarifzeiten dagegen wird die gespeicherte Energie zur Deckung des Eigenbedarfs genutzt, um möglichst wenig teuren Strom zu beziehen gleichzeitig wird viel Strom selber erzeugt und der Überschuss ins Netz gespeist.

Für die Energieproduzenten hat das so erreichte Gleichgewicht von Stromerzeugung und Stromverbrauch den Vorteil, dass kostenintensive Lastspitzen reduziert und der unnötige Einsatz von Primärenergie vermieden werden können. Dadurch wird auch die Belastung der Umwelt durch Treibhausgase gesenkt. Ausserdem lassen sich starke Spannungsschwankungen im Stromnetz, wie sie beispielsweise durch die Einspeisung von Solar- oder Windenergie entstehen können, durch Smart Grids besser ausbalancieren.

„Die verstärkte Zusammenarbeit des Siemens-Sektors Energy und der Siemens-Division Building Technologies verbindet ihre individuellen Stärken optimal zum Nutzen von Energieversorgern und -verbrauchern“, erklärte Christoph Conrad, Leiter Lifecycle Management bei BAU. „Intelligente Gebäude werden in den künftigen Smart Grids eine zentrale Rolle spielen. Durch die Kombination unseres Know-hows auf den Gebieten Energieübertragung und -verteilung sowie Gebäudetechnik wird Siemens einen grossen Beitrag für mehr Energieeffizienz und geringere Treibhausgasemissionen leisten.“

Energieeffiziente und umweltgerechte Lösungen zum Aufbau intelligenter Stromversorgungsnetze (Smart Grids) sind Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2008 einen Umsatz von knapp 29 Mrd. CHF erwirtschaftete. Das entspricht rund einem Viertel des gesamten Konzernumsatzes und macht Siemens zum weltweit grössten Anbieter von umweltfreundlicher Technologie.

Leseranfragen sind zu richten an:
Siemens Schweiz AG
Building Technologies Division
Sennweidstrasse 47
6312 Steinhausen
Tel. 0585 579 200
E-Mail: info.ch.sbt@siemens.com

Media Contact

Niklaus Baer Siemens Industry

Weitere Informationen:

http://www.siemens.ch/presse

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer