Siemens untersucht innovative Möglichkeiten zur Anbindung von Elektrofahrzeugen an das öffentliche Stromversorgungsnetz

Das Konsortium unterzeichnete am 25. Februar 2009 mit Energienet.dk, dem Betreiber der Gas- und Stromübertragungsnetze Dänemarks, einen Vertrag über das EDISON-Projekt. Ziel des Projektes ist die Standardisierung von elektrischen Energiespeichern und Lade- sowie Entladetechniken für Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeuge.

Neben Siemens setzt sich das Konsortium zusammen aus der Dänischen Technischen Universität (DTU) und Risø-DTU, dem Forschungszentrum der Universität für nachhaltige Energien, aus dem dänischen Forschungs- und Entwicklungsunternehmen Eurisco, den dänischen Energieversorgern Dong Energy und Østkraft sowie aus der IBM. Konsortialführer ist die Dansk Energy Association, der Dachverband der Energietechnikunternehmen Dänemarks. Im Rahmen des Projektes soll ein Wechsel von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zur Elektromobilität vorangetrieben werden, die umweltfreundlich aus erneuerbaren Energiequellen gespeist wird.

Dänemark deckt zurzeit 20 Prozent seines Strombedarfs mit Strom aus Windenergie. Um diese fluktuierende regenerative Energie künftig noch besser nutzen zu können, hat Dänemark das EDISON-Projekt zur Anbindung von Elektrofahrzeugen an das Stromnetz ins Leben gerufen. EDISON steht für “Electric vehicles in a Distributed and Integrated market using Sustainable energy and Open Networks”. Bei dem Projekt geht es nicht nur um die Einspeisung elektrischen Stroms aus dem öffentlichen Netz in die Batterien von Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeugen.

Plug-in-Hybridfahrzeuge haben neben einem konventionellen Verbrennungsmotor noch einen Elektroantrieb, dessen Batterie zusätzlich über das Stromnetz geladen werden kann. Es soll bei diesem Projekt auch untersucht werden, ob in Zeiten großer Netzlast Elektrofahrzeuge Energie aus ihren vollgeladenen Batterien wieder ans Netz abgeben können, wenn sie gerade nicht bewegt werden. Voruntersuchungen haben gezeigt, dass von den Millionen Autos in den Industriestaaten über 90 Prozent täglich vergleichsweise lange Stillstandszeiten haben. Wären diese Elektrofahrzeuge mit entsprechend leistungsfähigen Batterien ausgestattet, könnten sie, eine passende Infrastruktur vorausgesetzt, als Energiezwischenspeicher genutzt werden.

Als Technikpartner ist Siemens bei diesem Projekt für die Koordination und Bereitstellung von Schüsseltechniken verantwortlich, die beispielsweise für verschiedene Arten von Ladestationen inklusive der Steuerungstechnik für eine optimale Nutzung der Batteriekapazitäten zu entwickeln sind. Eine besondere Herausforderung stellt die Netzanbindung dar, weil hierbei große Energiemengen schnell und bidirektional fließen sollen, um die elektrische Energie der Batterien auch als Regelenergie nutzen zu können. „Diese Herausforderung nehmen wir gerne an. Denn den größten Teil der Komponenten und Systeme, die für den Aufbau einer Infrastruktur zur Netzanbindung von Elektrofahrzeugen nötig sind, hat Siemens bereits heute in seinem Standardportfolio. Darüber hinaus können wir auf ein umfassendes Know-how in der Netzanalyse, der Netzplanung und der Netzautomatisierung zurückgreien“, sagte Ralf Christian, CEO der Division Power Distribution im Siemens-Sektor Energy.

In seiner zentralen Forschungsabteilung (Corporate Technology) sowie in den Sektoren Energy und Industry beschäftigt sich Siemens als integrierter Technologiekonzern intensiv mit dem Thema Elektromobilität. Dabei geht es sowohl um die Anforderungen an das Fahrzeug selbst wie um die Gestaltung der Infrastruktur der Stromnetze. Unter anderem werden die Energieerzeugung und -verteilung, das Verkehrs- und Energiemanagement, intelligente Stromzähler, Leistungselektronik, Software und Sensorik und natürlich auch die elektrischen Antriebe und die Rückgewinnung und Speicherung von Energie untersucht.

So könnten elektrisch angetriebene Fahrzeuge sich künftig als mobile und flexible Bestandteile einer von fossilen Brennstoffen weitgehend unabhängigen Energieversorgung etablieren. Sie könnten beispielsweise Netzschwankungen, etwa bei Wind- und Solarenergie, auffangen. Denn Elektroautos können nicht nur überschüssige Energie aus dem Netz speichern, sondern bei Bedarf auch wieder ins Netz einspeisen. Da Elektroantriebe aufgrund ihres hohen Wirkungsgrades zudem Energieressourcen effizienter nutzen als Verbrennungsmotoren, könnte die Elektromobilität künftig ein wichtiger Bestandteil des Umweltportfolios von Siemens werden. Mit Produkten und Lösungen des Umweltportfolios hat das Unternehmen im Geschäftsjahr 2008 bereits 19 Milliarden Euro umgesetzt – rund ein Viertel des Gesamtumsatzes.

Der Siemens-Sektor Energy ist der weltweit führende Anbieter des kompletten Spektrums an Produkten, Dienstleistungen und Lösungen für die Energieerzeugung, -übertragung und -verteilung sowie für die Gewinnung, die Umwandlung und den Transport von Öl und Gas. Im Geschäftsjahr 2008 (30. September) erwirtschaftete der Sektor Energy einen Umsatz von rund 22,6 Mrd. EUR und erhielt Aufträge in einem Umfang von rund 33,4 Mrd. EUR. Das Ergebnis betrug 1,4 Mrd. EUR. Im Sektor Energy arbeiteten zum 30. September 2008 rund 83.500 Mitarbeiter.

Siemens AG
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