Siemens öffnet Smart-Metering-Kommunikation auch für Stromzähler anderer Hersteller

Sein bisher proprietäres Distribution-Line-Carrier-Kommunikationsverfahren (DLC), das als Kommunikationskanal für Stromzählerdaten das Niederspannungsnetz nutzt, wird Siemens Energy im Januar 2011 veröffentlichen.

Damit schafft das Unternehmen Energieversorgern die Möglichkeit, innerhalb seines Verbrauchsdatenerfassungs- und Verteilnetzautomatisierungssystems AMIS auch Zähler anderer Hersteller einzusetzen. Mit der Öffnung seines DLC-Kommunikationsprotokolls setzt Siemens ein Zeichen in Richtung offene Kommunikation bei Smart Meters und macht damit den ersten Schritt zur Etablierung eines neuen Standards für eine hochverfügbare Zählerdaten-Kommunikation via Powerline.

Als Schlüsselkomponente eines intelligenten Stromversorgungsnetzes (Smart Grid) bietet Siemens Energy durchgängige Smart-Metering-Lösungen auf Basis seines Verbrauchsdatenerfassungs- und Verteilnetzautomatisierungssystems AMIS an. Wichtiger Bestandteil des Systems sind intelligente Stromzähler (Smart Meter), die Verbrauchsdaten oder Lastprofile entweder über Telekommunikationsleitungen oder das Niederspannungsnetz an eine zentrale Datenverarbeitungsstelle übertragen können. Für dieses automatische Fernauslesen der Stromzähler über das Niederspannungsnetz hat Siemens ein eigenes Distribution-Line-Carrier-Kommunikationsprotokoll entwickelt, das auf einem Spread-Spectrum-Signalmodulationsverfahren basiert.

Dieses Modulationsverfahren, das auf einer spektralen Bandspreizung der Übertragungssignale basiert, macht die Kommunikation gegenüber Störsignalen und Verzerrungen nahezu unempfindlich. Damit sorgt das Protokoll dafür, dass Smart-Metering-Lösungen innerhalb eines Smart Grids reibungslos funktionieren. Mit der Offenlegung seines bisher proprietären DLC-Kommunikationsverfahrens ermöglicht Siemens Energieversorgern, innerhalb des AMIS-Smart-Metering-Systems jetzt auch intelligente Stromzähler anderer Hersteller einzusetzen.

Das DLC-Kommunikationsverfahren beherrscht alle Veränderungen der physikalischen Kommunikationsparameter eines Niederspannungsversorgungsnetzes wie Signaldämpfung, Rauschen, Netzstörungen, Signalverkopplungen und Änderungen der Netzkonfiguration. Damit ermöglicht es eine nahezu hundertprozentige Verfügbarkeit dieser Kommunikationstechnik. Darüber hinaus bietet das Verfahren genügend Spielraum für die Integration zukünftiger Smart-Grid-Funktionen und lässt sich in eine bereits existierende Netzautomatisierungsstruktur einbinden, die auf IEC-Protokollen basiert.

Mit der zunehmenden Einspeisung regenerierbarer Energiequellen ins Netz und dem dadurch steigenden Bedarf, den Verbrauchs direkt beim Stromkunden zu steuern, werden sich die intelligenten Energieverbrauchszähler mehr und mehr zu einer multifunktionalen Smart-Grid-Komponente entwickeln. Um hier für die Zukunft gewappnet zu sein, empfiehlt Siemens, Zähler einzusetzen, die auf einer digitalen Signalprozessor-Architektur (DSP) basieren. Dieses Handwaredesign erlaubt unter anderem die Aktivierung zukünftiger Weiterentwicklungen von Smart-Grid-Kommunikationsprotokollen. Es erlaubt zudem Weiterentwicklungen der Messfunktion des Zählers selbst, zum Beispiel die Messung von Netzparametern oder Kommunikationsfunktionen innerhalb eines Haushaltes. Dies geschieht, ohne direkt am Zähler sein zu müssen, über einen Software-Download von einem zentralen Punkt aus. Das Siemens-DLC-Kommunikationsprotokoll hat seine Leistungsfähigkeit bereits als Bestandteil von Smart-Metering- und Smart-Grid-Lösungen zum Beispiel bei der Energie AG in Österreich, bei Arbon Energie in der Schweiz und beim Stromversorger EnBW Ostwürttemberg Donau Ries AG (EnBW ODR) unter Beweis gestellt.

Energieeffiziente und umweltgerechte Lösungen zum Aufbau intelligenter Stromversorgungsnetze (Smart Grids) sind Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatz von rund 23 Mrd. EUR erwirtschaftete. Das macht Siemens zum weltweit größten Anbieter von umweltfreundlicher Technologie. Kunden haben mit entsprechenden Produkten und Lösungen des Unternehmens im selben Zeitraum 210 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart, das ist so viel wie New York, Tokio, London und Berlin in Summe an CO2 jährlich ausstoßen.

Der Siemens-Sektor Energy ist der weltweit führende Anbieter des kompletten Spektrums an Produkten, Dienstleistungen und Lösungen für die Energieerzeugung, -übertragung und -verteilung sowie für die Gewinnung, die Umwandlung und den Transport von Öl und Gas. Im Geschäftsjahr 2009 (30. September) erwirtschaftete der Sektor Energy einen Umsatz von rund 25,8 Mrd. EUR und erhielt Aufträge in einem Umfang von rund 30 Mrd. EUR. Das Ergebnis betrug 3,3 Mrd. EUR. Im Sektor Energy arbeiteten zum 30. September 2009 über 85.100 Mitarbeiter.

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