Saubere Rundfahrt: Robo-Butler für Gebäudereinigung

Wissenschaftler am Fraunhofer IPA entwickeln dafür im Verbundprojekt »Plug & Play für Automatisierungssysteme« (AutoPnP) die notwendige Steuerungssoftware. Dank intelligenter Softwarefunktionen können die mobilen Assistenten Schmutz erkennen und beseitigen sowie Papierkörbe leeren. Erste Anwendertests fanden im Dezember beim Reinigungsspezialisten Dussmann in Berlin statt.

Bei der professionellen Gebäudereinigung entfallen 70 Prozent der Arbeiten darauf, Böden sauber zu machen und Abfälle zu entsorgen. Für die automatisierte Umsetzung dieser Aufgaben entwickelten Wissenschaftler am Fraunhofer IPA den Roboterassistenten »Care-O-bot® 3« weiter und programmierten die notwendigen Softwarefunktionen. Der mobile Robo-Butler soll gewerblich genutzte Innenräume wie z. B. Büros selbstständig reinigen. Neben dieser und weiteren Anwendungen der Servicerobotik wird im Verbund projekt AutoPnP eine modulare Softwarearchitektur entwickelt. Dadurch lassen sich die einzelnen Hard- und Softwarekomponenten mit geringem Aufwand von einem Roboter system zum anderen übertragen.

Fußböden reinigen und Papierkörbe leeren

Bei der täglichen Fußbodenreinigung sucht der Roboter Büroräume nach eventuellen Verschmutzungen ab, die mit einem Reinigungsgerät entfernt werden. Dabei fährt er zunächst autonom durch offenstehende Büros und inspiziert die Fußbodenflächen. Verschmutzungen werden dabei automatisch erkannt, kartiert und dann vom Roboter gereinigt. Auf Basis von Algorithmen zur Klassifizierung von Objekten kann der Roboter zudem Papierkörbe erkennen. Durch die visuelle Prüfung des Füllstands können diejenigen Papierkörbe identifiziert werden, die der Roboter mit seinem Arm greifen und in einen Sammelbehälter entleeren soll.

Anwendertests bei der Dussmann AG

Damit die entwickelten Lösungen den Anforderungen der Praxis gerecht werden, findet die Umsetzung in enger Kooperation mit dem Reinigungsspezialisten Dussmann statt.

Als Demonstrationshardware wird der am Fraunhofer IPA entwickelte Serviceroboter Care-O-bot® 3 eingesetzt und weiterentwickelt. »Auf Basis der modularen Softwarestruktur ist es mittelfristig auch möglich, die konzipierte Lösung auf eine speziell für dieses Einsatzfeld angepasste und damit entsprechend kostengünstige Roboterplattform zu übertragen«, sagt Richard Bormann, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Roboterund Assistenzsysteme. »Im Dezember fanden in Berlin die ersten Anwendertests mit dem Demonstrator bei Dussmann statt, welche die Umsetzbarkeit solcher Reinigungsanwendungen mit dem heutigen Stand der Technik erfolgreich demonstrierten«, so Bormann.

Das Verbundprojekt AutoPnP steht für »Plug & Play für Automatisierungssysteme« und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert.

Messen und Veranstaltungen:
Schunk Expertdays 2014 | Hannover Messe 2014 | Automatica 2014
Beteiligte Konsortialpartner:
Fraunhofer IPA | fortiss GmbH | Technische Universität Berlin/DAI-Labor
Dussmann AG | Schunk GmbH | Festo AG | Festo Didactic GmbH & Co. KG

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Jörg Walz Fraunhofer-Institut

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