OFFIS unterstützt Offshore-Windpark alpha ventus

Gelegen ist der Offshore-Windpark ca. 45 km nördlich vor der Insel Borkum. Dort sollen insgesamt 12 Windenergieanlagen auf einer Fläche von ca. 4 km² und in einer Wassertiefe von mehr als 30 m errichtet werden.

Gemessen von der Wasseroberfläche bis zur obersten Blattspitze besitzt jede der Windenergieanlagen eine Höhe von ca. 150 m und ist damit fast so hoch wie der Kölner Dom. Die drei großen deutschen Energieversorgungsunternehmen E.ON, EWE und Vattenfall haben sich zusammengeschlossen, um das Projekt gemeinsam voranzutreiben.

Das Informatik-Institut OFFIS bildet mit der EWE-Tochter BTC AG und der Deutsche Windguard ein Konsortium, das insgesamt für die Realisierung der Leit- und Managementsysteme für alpha ventus zuständig ist. Insbesondere ist OFFIS verantwortlich für die Entwicklung eines Systems zur effizienten Speicherung von hochauflösenden Forschungsdaten für die technisch wissenschaftliche und ökologische Begleitforschung. Es fallen Messdaten von über 1.200 Sensoren sowie netzübergreifende Betriebsdaten des Leit- und Managementsystems an, die kontinuierlich in ein großes so genanntes Data Warehouse gespeist werden.

„Ein Data Warehouse ist eine große und komplexe Datenbank, deren Inhalt sich aus Daten unterschiedlicher Quellen zusammensetzt“, erläutert OFFIS-Vorstand Prof. Dr. H.-Jürgen Appelrath, in dessen Bereich Energie die OFFIS-Aktivitäten zu alpha ventus laufen. Die Daten werden von im Falle alpha ventus von den riesigen Windenergieanlagen extrahiert, gefiltert, qualitätsgeprüft und in das Data Warehouse geladen und dort vor allem für die technische Datenanalyse und zur betriebswirtschaftlichen Entscheidungshilfe langfristig gespeichert.

OFFIS-Mitarbeiterin Petra Beenken kümmert dabei sich um Sicherheitsfragen beim Betrieb des Data Warehouse. Um den Sicherheitsanforderungen der beiden Hersteller und des Betreibers Rechnung zu tragen, richtet sie ein besonderes Augenmerk auf die Vertraulichkeit der Daten. Auch sind Datenintegrität und Datenqualität von großer Bedeutung, da es sich um historisch wichtige Daten für die Windenergieforschung handelt. Schon jetzt werden Konzepte zur dauerhaften Datenarchivierung einbezogen, um die Daten auch zukünftigen Projekten zur Verfügung stellen zu können. Hierbei nutzt OFFIS jahrelange Erfahrungen aus dem Aufbau und Betrieb sensibler Datenbanken aus dem Gesundheitswesen mit personenbezogenen Daten.

Das OFFIS-Team zu alpha ventus verfolgt die angelaufenen Bauarbeiten vor Borkum natürlich mit großem Interesse und hat sich vorgenommen, nach Errichtung einmal selbst vor Ort zu schauen, wo die riesigen Datenmengen an den Windenergieanlagen erzeugt werden, die über leistungsfähige Telekommunikationsleitungen auf die Computer nach Oldenburg gelangen.

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Edit Wisch idw

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