Neue VDE-Anwendungsregel definiert Anschlussbedingungen für Ladestationen für Elektrofahrzeuge

Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) hat eine neue VDE-Anwendungsregel veröffentlicht, die technische Anschlussbedingungen für Anschlussschränke außerhalb von Gebäuden beschreibt, die ein- oder dreiphasig an das Niederspannungsnetz angeschlossen sind. Der Anwendungsbereich umfasst ortsfeste Schalt- und Steuerschränke sowie Zähleranschlusssäulen.

Dazu zählen zum Beispiel Ladestationen für Elektrofahrzeuge, Telekommunikations-Einrichtungen, Straßenverkehrs-Signalanlagen nach DIN EN 50556, Anlagen der öffentlichen Beleuchtung, Haltestellen für den öffentlichen Nahverkehr, Pumpenanlagen sowie Messstationen. Die vom VDE|FNN erstellte Anwendungsregel VDE-AR-N 4102 gilt ab April 2012 und legt die Ausführung des Netzanschlusses sowie des Zählerplatzes für Mess- und Steuereinrichtungen fest. Über die Anforderungen der allgemeinen „Technischen Anschlussbedingungen für den Anschluss an das Niederspannungsnetz (TAB)“ hinaus formuliert die VDE-Anwendungsregel ergänzende technische Regeln.

Ladestationen für Elektrofahrzeuge und Telekommunikationsanlagen
Eine wesentliche Neuerung ist die Beschreibung der Anforderungen an den Anschluss von Ladestationen für Elektrofahrzeuge an das Niederspannungsnetz. Damit wird eine wichtige Voraussetzung für den reibungslosen Aufbau einer öffentlichen Ladeinfrastruktur geschaffen. Die Anwendungsregel unterstützt die VDE-Aktivitäten zur E-Mobility durch Festlegung klarer Netzanschlussbedingungen.

So wird klar gestellt, dass einphasige Anschlüsse an das Niederspannungsnetz auf eine Leistung von 4,6 kVA begrenzt sind, wogegen der Anschluss als symmetrisches Drehstromsystem höhere Leistungen zulässt. Weiterhin greift die Anwendungsregel weitere Standardisierungsergebnisse des VDE zur Elektromobilität auf, beispielsweise durch Empfehlung einer Steckvorrichtung des Typs 2 gemäß IEC 62196-2 für die Verbindung zwischen Ladestation und Elektrofahrzeug. Ziel ist ein hoher Standardisierungsgrad, nicht zuletzt auch mit Blick auf internationale Normungsaktivitäten.

Die VDE-Anwendungsregel schließt erstmals auch Telekommunikationsanlagen in den Geltungsbereich ein. Aufgrund des massiven Ausbaus der Breitbandnetze sowie der flächendeckenden Nutzung moderner Telekommunikationseinrichtungen sind auch neue, innovative Lösungen für den Anschluss dieser Anlagen an das Stromnetz erforderlich.

Über den VDE und das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN)
Der Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik (VDE) ist mit 36.000 Mitgliedern (davon 1.300 Unternehmen, 8.000 Studierende, 4.000 Young Professionals) und 1.100 Mitarbeitern einer der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE vereint Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach. VDE-Tätigkeitsfelder sind der Technikwissenstransfer, die Forschungs- und Nachwuchsförderung für Schlüsseltechnologien. Die Sicherheit in der Elektrotechnik, die Erarbeitung internationaler Normen, Prüfung und Zertifizierung von Geräten und Systemen sind weitere Schwerpunkte. Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) ist ein Ausschuss des VDE mit eigenem Fördererkreis und Geschäftstelle. VDE|FNN fördert als gemeinnützige Expertenplattform den Erfahrungsaustausch und trägt zur Weiterentwicklung von Netztechnik und Netzbetrieb sowie des Zähl- und Messwesens bei. So ist der Ausschuss für die Erarbeitung von VDE-Anwendungsregeln und technischen Hinweisen für den sicheren und zuverlässigen Betrieb der Übertragungs- und Verteilungsnetze zuständig. Mitglieder sind Unternehmen, Organisationen, wissenschaftliche Einrichtungen und Behörden.

Pressekontakt: Melanie Mora, Telefon: 069 6308-461, melanie.mora@vde.com

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