Land mit Energie: Energie-Forschungszentrum Niedersachsen eröffnet

Wind einfangen, Sonne anzapfen, Erdgas fördern, effizientere Kraftwerke entwickeln und Biogas-Energie vom Acker gewinnen heißen schon heute die Antriebe der Niedersachsen. Um auch für die Zukunft gut vorbereitet zu sein, ist heute das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) in Goslar eröffnet worden. Hier arbeiten Wissenschaftler von fünf niedersächsischen Universitäten gemeinsam an Strategien, wie erneuerbare Energien in möglichst großen Mengen effizient in die Steckdosen der Haushalte geleitet werden können.

Energiereich forschen

Den Natur-, Ingenieur-, Rechts-, Sozial- und Wirtschaftwissenschaftler im EFZN geht es darum, regenerative Energien wirtschaftlicher zu machen und in unser Stromnetz zu integrieren. Ihr Domizil, ein ehemaliges Kasernengebäude, ist selbst Teil der Forschung: Seine Kraft-Wärme-Kälte-Koppelung ist einmalig und setzt Maßstäbe bei der CO2-neutralen Energieversorgung. Das Zentrum verfügt jährlich über rund 2,5 Millionen Euro Budget aus Landesmitteln, das durch Drittmittel aufgestockt wird.

Energie unter der Erde
Niedersachsen ist nicht nur reich an energiegeladenen Forschern, sondern auch an Rohstoffen. 90 Prozent des in Deutschland gewonnen Erdgases kommen von hier. Aber auch die nötige Technik stammt aus Niedersachsen: Bohranlagen, Generatoren, Transformatoren und Verteiler. Die erdverwachsenen Niedersachsen zapfen die Erde an, um ihre Wärme zu nutzen. Ein wirtschaftliches Geothermie-Verfahren erprobt das Geozentrum Hannover. Knapp 4.000 Meter tief ist die Bohrung, mit der Geologen von Bund und Land Niedersachsen nach der Hitze in der Erde fahnden.

Energie vom Acker

Einen Rekord halten die Niedersachsen bei Biogasanlagen. Ein Viertel der bundesweit installierten Leistung entsteht hier – genauso wie Pflanzen, die besonders viel Energie liefern. Unternehmen wie MT-Energie, Envitec und Weltec entwickeln ihre zirkuszeltähnlichen Anlagen immer weiter und steigern so die Energieausbeute.

Sturmfeste Energie

Bundesweit technologischer Vorreiter ist Niedersachsen bei der Windkraft – und wagt zurzeit den Schritt auf die hohe See. Im Testfeld Alpha Ventus drehen sich bereits die Windräder, die ersten Anlagen von Bard Offshore 1 sollen noch in diesem Jahr ans Netz gehen. Auch das Repowering von Windenergieanlagen an Land ist in niedersächsischer Hand. Prototypen der leistungsstärkeren Generation von Windrädern – die Multi-Megawatt-Generation mit 6 Megawatt Nennleistung – entstehen hier. Mit Enercon und GE Wind Energy sind zwei der weltweit führenden Hersteller von Windenergieanlagen in Niedersachsen ansässig, ebenso wie einige Newcomer mit Produktionsstätten in Emden und Cuxhaven.

Sonnige Aussichten

Auch Sonnenstrahlen werden besonders effizient dank niedersächsischer Technik zu Strom und Wärme. Dünnschichtsolarzellen mit 22 Prozent Wirkungsgrad sind zum Beispiel am Institut für Solarenergieforschung Hameln entwickelt worden. Sie produziert Stiebel Eltron. Die Experten für Wärmepumpen, Solarkollektoren und Photovoltaikanlagen sind in den sonnigen Markt eingestiegen. Auch die Braunschweiger Solvis GmbH nutzt die Kraft Sonne und produziert ihre Solaranlagen als Nullemissionsfabrik.

Damit diese Energie zukünftig besser im Stromnetz landen und effizienter eingesetzt werden kann, hilft eine kleine schwarze EWE-Box aus Oldenburg. Sie überwacht den Stromverbrauch und steuert ganze Stromnetze so, dass der Kühlschrank dann anspringt, wenn besonders viel Energie aus regenerativen Quellen fließt. Ein Schritt Richtung Energiestrategie der Zukunft aus Niedersachsen.

Kontakt: Eva-Maria Rexing, Tel.: 0511/76072624, E-Mail: rexing@nds.de

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Annika Kielmann Innovatives Niedersachsen GmbH

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