Keine wachsenden Atomstromimporte – WWF analysiert Stromhandel seit dem Atommoratorium

Zu diesem Ergebnis kommt eine vom WWF vorgelegte Analyse der deutschen Stromhandelsbilanz.

„Die Befürchtung, ein Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland verlagere das nukleare Risiko, weil die nukleare Energieerzeugung in den Nachbarländern ausgebaut würde, lässt sich mit den aktuellen Entwicklungen auf den Strommärkten nicht belegen“, betont Regine Günther, Leiterin des Bereichs Energiepolitik und Klimaschutz beim WWF Deutschland.

Die WWF-Analyse wurde vom Öko-Institut erstellt. Sie zeigt, dass nach dem Herunterfahren der Kernkraftwerke Mitte März etwa 4000 Megawatt weniger exportiert und zusätzlich etwa 2.000 Megawatt aus Tschechien und Frankreich importiert wurden. Aus den Produktionsdaten der französischen und tschechischen Kernkraftwerke und den beobachteten Preiseffekten auf dem CO2-Markt könne man schließen, dass es sich dabei nicht um zusätzliche Produktionsmengen aus ausländischen Kernkraftwerken gehandelt habe.

„Alle vorliegenden Daten sprechen dafür, dass die zusätzlichen Strommengen mit fossilen Kraftwerken erzeugt wurden“, heißt es in der WWF-Analyse. Angesichts der festen Deckelung der Emissionen aus fossilen Kraftwerken durch den europäischen Emissionshandel werde dadurch keine zusätzliche Belastung für das Klima entstehen.

„Die Hürden für eine beschleunigte Energiewende in Deutschland sind längst nicht so hoch, wie die großen Energieunternehmen immer wieder behaupten“, betont Regine Günther.

Die Schwankungen, die sich in den zurückliegenden Wochen auf dem Strommarkt gezeigt haben seien keineswegs ungewöhnlich. Ähnliche Entwicklungen seien in den Vorjahren immer wieder beobachtet worden. Die These, der Atomausstieg in Deutschland führe zu vermehrten Importen aus ausländischen Kernkraftwerken, sei nicht haltbar.

Das vollständige Abschalten aller deutschen Kernkraftwerke sei bis 2017 ohne Abstriche beim Klimaschutz möglich. Die Versorgungssicherheit werde nicht gefährdet und die zu erwartenden Preiseffekte seien überschaubar.

Pressekontakt:
WWF World Wide Fund For Nature, Jörn Ehlers, Pressestelle, 030 – 311
777 412, Regine Günther, Bereich Klimaschutz und Energiepolitik,
Tel.: 030-311 777 223; E-Mail: joern.ehlers@wwf.de

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