Hybridantriebe machen Linienbusse sauberer

Siemens hat hierfür das Antriebssystem Elfa entwickelt. Der Dieselmotor treibt nicht wie üblich die Hinterachse über ein Automatikgetriebe an. Er treibt vielmehr einen Generator an, der über Leistungselektronik einen oder mehrere Fahrmotoren mit Strom versorgt.

Etwa die Hälfte aller Fahrten im öffentlichen Nahverkehr in Deutschland unternehmen die Menschen in Bussen. Doch die Busse sind, wie andere schwere Fahrzeuge auch, laut und ihre Abgase schaden Mensch und Klima. Langfristige Lösung ist ein reiner Elektroantrieb.

Die heutige Batterietechnik ist aber noch relativ teuer. Allerdings werden zum Beispiel in China schon einige Fahrzeuge mit innovativen Li-Ionen Energiespeichern betrieben. Wegen ihrer vielen Stopps an Ampeln und Haltestellen eignen sich für Stadtbusse daher Hybridantriebe. Sie stellen einen Zwischenschritt zu vollständig emissionsfreien Bussen dar, die entweder rein elektrisch fahren oder Batterien und Brennstoffzellen kombinieren.

Im Elfa-System von Siemens wirken die Elektromotoren beim Bremsen als Generatoren und speisen Strom in Energiespeicher zurück. Die Energie wird später dem Fahrzeug wieder zur Verfügung gestellt. Damit kann der Bus streckenweise rein elektrisch und völlig emissionsfrei fahren. Die Reichweite hängt von der Leistungsfähigkeit des Energiespeichers ab – zwischen einigen hundert Metern bis zu mehreren Kilometern.

Diese Technik macht zusätzlich mit einem cleveren Energiemanagement die Busse nicht nur sparsamer, sondern auch leise, weil das Hochdrehen des Diesels beim Beschleunigen wegfällt und der Dieselmotor in sparsameren und leiseren Drehzahlniveaus betrieben wird. Der Bus verbraucht etwa ein Drittel weniger Treibstoff, das sind bei einer jährlichen Fahrleistung von 60.000 Kilometern je nach Streckenverlauf rund 10.000 Liter Diesel.

Mittlerweile sind weltweit in verschiedenen Städten Busse mit Elfa-Antrieben unterwegs, unter anderem fährt eine Testflotte von Doppeldeckerbussen in London. Hamburg plant, in Zukunft Busse mit einem solchen Hybridantrieb einzusetzen, der statt eines Dieselmotors eine Brennstoffzelle als Energiequelle nutzt. Auch für andere Nutzfahrzeuge, die viele Stopps einlegen, wie Müllwagen oder kleine LKW, bietet sich die neue Antriebstechnik an. Sie ist Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2010 rund 28 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftete. (IN 2010.01.5)

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/innovation

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer