Große Containerschiffe werden energieeffizienter

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Der koreanische Schiffsbauer Daewoo baut für die dänische Reederei Maersk 20 Containerfrachter, mit einem Fassungsvermögen von 18.000 Standardcontainern. Siemens liefert dazu die Steuerung für ein System, das aus der Abwärme der Schiffsmaschine Strom gewinnt.

Ebenfalls von Siemens stammen Wellengeneratormotoren, die entweder Strom erzeugen oder den Schiffsantrieb unterstützen. Gemeinsam reduzieren diese beiden Technologien die CO2-Emissionen um zwölf Prozent. Weil die Effizienz eines Schiffes vielen unterschiedlichen Einflüssen unterliegt, hat Siemens auch ein Entscheidungsfindungs-Werkzeug (Decision Support) zur Optimierung des Verbrauchs entwickelt.

Die sogenannte Triple-E-Klasse (eee = ein e für energy efficiency, environmentally improved und economy of Scale) ist angetreten, durch optimale Größe, gepaart mit modernsten Antrieben und Steuerungen, bestmögliche Energieeffizienz zu erreichen. Wichtiger Baustein dazu ist die Nutzung der Abwärme beider Hauptmotoren. Wärmetauscher entziehen dem Abgas Wärme und der daraus erzeugte Wasserdampf treibt eine Turbine zur Stromerzeugung an.

Die kleineren Hilfsdiesel müssen dann weniger Strom bereitstellen oder können ganz abgeschaltet werden. Liefert die Abwärme mehr Strom als nötig, treiben Wellengeneratormotoren mit der überschüssigen Energie den Propeller an und entlasten so die Hauptmaschine. Ist dagegen zuwenig Strom vorhanden, arbeiten die Systeme als Generatoren und gewinnen aus der Antriebsenergie der Maschine Strom. Man braucht keinen zusätzlichen Motor zu starten. Um optimale Effizienz zu erreichen, hat Siemens die beiden Systeme intelligent gekoppelt.

Neben Antrieb und Stromerzeugung beeinflussen Wetter, Route, Strömungen oder Zeitdruck aufgrund gebuchter Liegeplätze den Energieverbrauch des Schiffs. Das EcoMAIN Decision Support System von Siemens ist eine Unterstützung, um den optimalen Betriebszustand zu finden. Die Software setzt auf der Datensuite EcoMAIN auf, die ebenfalls von Siemens entwickelt wurde.

Sie sammelt sämtliche verfügbaren Daten wie Motorzustand, Route, Trimm oder Wetter und stellt sie in einem offenen Format bereit. Damit ist dieser Datenpool auch für Anwendungen anderer Anbieter offen und kann helfen, den Schiffsbetrieb weiter zu optimieren. (IN 2012.09.4)

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/innovation

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