Fraunhofer IOSB setzt auf Leit- und Automatisierungstechnik als Schlüsseltechnologie der Zukunft am Standort Deutschland

Das Fraunhofer Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) aus Karlsruhe bündelt seine Kompetenzen in der Leit- und Automatisierungstechnik in einem neuen Geschäftsfeld ‚Automatisierung‘.

Brachliegende Potenziale in der Produktion könnten besser genutzt werden.
Karlsruhe Für das IOSB waren Aufgaben rund um die Automatisierung schon immer wichtige F&E-Themen: von der Mess- und Regelungstechnik über Embedded Systems bis zu komplexen Leit- und MES-Systemen hat das IOSB wegweisende Beiträge für die industrielle Anwendung entwickelt und geliefert. Jetzt bündelt das neue Fraunhofer IOSB alle seine automatisierungsnahen Kompetenzen in einem neuen Geschäftsfeld, so daß industrielle Kunden und öffentliche Auftraggeber aus einer Hand bedient werden können. Mehr Effektivität in der Produktion sehen die Forscher insbesondere in diesen Bereichen:

• Wandlungsfähigkeit: die mechanische Wandlungsfähigkeit von Produktionssystemen ist weitgehend gelöst. Die IT-bezogene Fähigkeit, sich automatisch auf Änderungen in der Produktion einzustellen, noch lange nicht. Darum entwickelt das Fraunhofer IOSB Technologien, um Wandlungsfähigkeit in allen produktionsnahen Softwarekomponenten durchgängig in einer Fabrik zu ermöglichen.

• Erschließung der Datengräber: Zustandsorientierte Instandhaltung, Condition Monitoring und Data Mining: heterogene Datenbestände existieren in Produktionsunternehmen zu Hauf; allerdings meist ohne Verknüpfung, werden oft nur kurzfristig genutzt und sind somit totes Kapital. Darum entwickelt das IOSB Softwarewerkzeuge, mit dem diese Datenbestände erschlossen und interpretiert werden können. Ziel ist es, komplexe Produktionsvorgänge online zu überwachen und den Anlagenbediener bei seinen Entscheidungen verlässlich zu unterstützen.

• Leit- und MES-Systeme sind die Drehscheiben für alle Informationen in der Fabrik. Das IOSB entwickelt kundenindividuelle Lösungen mit Standard-Schnittstellen zur Automatisierungs- und ERP-Ebene. Ziel ist ein reibungsloses »plug & work« neuer oder veränderter Anlagenkomponenten.

• Vertikale Integration und semantische Interoperabilität: Der Marktdruck erzwingt ständige Investitionen in die Hardware. Mangelnde softwaretechnische Schnittstellen bremsen die hardwareseitigen upgrades in der Praxis jedoch oft aus. Die IT-Architektur in produzierenden Unternehmen ist meist heterogen, historisch gewachsen und darum nicht integriert. Das Fraunhofer IOSB entwickelt Lösungen rund um das Thema der Interoperabilität, die die Voraussetzung schafft, daß die verschiedenen beteiligten IT-Systeme über alle Ebenen der Fabrik durchgängig miteinander kommunizieren können.

• Systemtechnik für die Automatisierung: das IOSB versteht Automatisierung als Produkt, d. h. hier werden neue Automatisierungs- und Firmwarelösungen entwickelt.

Mit diesem neuen, gebündelten Leistungsspektrum bietet das Fraunhofer IOSB zukunftsweisende Lösungen für produzierende Unternehmen aus Fertigungs- und Prozessindustrie, für Systemintegratoren und Automatisierungsanbieter.

Das Fraunhofer IOSB ist das größte Institut des Fraunhofer-Verbundes für Informations- und Kommunikationstechnik (IuK). Es verfügt mit den drei Kernkompetenzen Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung über ein durchgängiges Kompetenzspektrum, das von der Objekt- und Sensorphysik über die Bildgewinnung und -auswertung bis zum Informations- und Wissensmanagement und zur Anthropomatik reicht. Es verbindet die Welt der Signale (die Bilderfassung) mit der Welt der Symbole und Daten, die zum Beispiel in Leitständen einer industriellen Produktion erscheinen. Moderiert wird dieses Spektrum von der katalytisch wirkenden Kernkompetenz der Systemtechnik. Damit ist die Fähigkeit gemeint, komplexe Systeme zu analysieren, zu modellieren, zu entwerfen, zu optimieren, zu bauen, in Betrieb zu nehmen und nachhaltig erfolgreich zu betreiben. Das IOSB konzentriert sich vornehmlich auf fünf Geschäftsfelder:

• Automatisierung
• Energie, Umwelt
• Inspektion und Sichtprüfung
• Verteidigung
• Zivile Sicherheit
Die Fraunhofer Gesellschaft ist mit 17.000 Mitarbeitern und einem Forschungsvolumen von 1,4 Mrd. € Europas größte Forschungseinrichtung in der angewandten Forschung.
Ansprechpartner:
Dr.-Ing. Olaf Sauer
Leiter Geschäftsbereich Leitsysteme
Fraunhofer IOSB
olaf.sauer@iosb.fraunhofer.de
Telefon 0721 6091-477

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Sibylle Wirth idw

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