Frankreich: Maßnahmenpaket für die Entwicklung erneuerbarer Energien vorgestellt

Zu ihnen gehört u.a. die Ankündigung (Ende 2008) einer Ausschreibung für den Bau von mindestens einem Solarkraftwerk in jeder der 22 französischen Regionen mit einer Kapazität von zusammen 300 MW bis zum Jahre 2011.

Davon sollen 200 MW auf Südwest-, Süd- und Südostfrankreich entfallen; Ausbauziel für das Jahr 2020 sind 5400 MW, im Jahre 2007 lag die Kapazität bei 13 MW (Maßnahme Nr. 29). Ein differenzierendes Tarifsystem für die Stromeinspeisung sowie die Vereinfachung der zum Bau und Betrieb der Anlagen notwendigen Schritte sind im Einzelnen dargestellt. Jean-Louis Borloo geht davon aus, dass durch Solarkraftwerke erzeugter Strom bis zum Jahre 2020 mit den Marktpreisen wettbewerbsfähig sein wird.

Den terrestrischen und in Küstennähe zu errichtenden Windkraftanlagen sind die Maßnahmen Nr.23 bis Nr. 28 gewidmet. Als Ausbauziel in der Perspektive des Jahres 2020 werden darin 25 000 MW genannt; dies wäre – so Le Figaro vom 18.11.2008 – mit zusätzlichen 8000 Windkraftanlagen verbunden. Im Jahre 2007 betrug die Kapazität 2500 MW.

Das von Jean-Louis Borloo vorgestellte Maßnahmenbündel enthält weitere Abschnitte betreffend:

– Biomassen-Energie,
– Geothermie und Wärmepumpen,
– Wasserkraftwerke,
– thermische Solarenergie, Methangewinnung , Biogas
– sowie aus dem Meer gewonnene erneuerbare Energien.
Der Forschung und industriellen Entwicklung sind die Manahmen Nr. 47 -50 gewidmet; in einigen der vorgenannten Abschnitte sind die F+E-Aspekte gesondert dargestellt.

Zu dem Maßnahmenbündel gehört ein mit einer Milliarde Euro -zunächst auf drei Jahre- angelegter „Fonds chaleur renouvelable“ (Maßnahme Nr. 10). Er ist für Zuwendungen an Unternehmen und Körperschaften bestimmt, um diesen die Erzielung einer normalen Rentabilität zu ermöglichen. Die Zuwendungen sollen so bemessen sein, dass die von diesen erzeugte „erneuerbare Wärme“ zu einem Preis angeboten werden kann, der mindestens 5 % unter dem Preis liegt, der auf der Grundlage fossiler Energieräger produziert wird.

Der „Fonds chaleur renouvelable“ kann wie folgt zur Anwendung kommen:

Ausschreibungen für große industriell betriebene Heizkraftwerke, für die der Betreiber eine Bonifikation pro hergestelltem MW „erneuerbarer Wärme“ beantragt,
Investitionsbeihilfen, Förderung strukturbildender Maßnahmen für die Entwicklung der „filière biomasse“ einschließlich des Aufbaus der hierzu erforderlichen Materialzulieferungen.

Ausbauziel für das Jahr 2020 sind 7,5 Mtep (2007: 2.0 Mtep).

Quelle: Le Figaro vom 18.11.2008

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Durchbruch bei CRISPR/Cas

Optimierte Genschere erlaubt den stabilen Einbau von großen Genen. Großer Fortschritt an der CRISPR-Front. Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie (IPB) ist es erstmals gelungen, sehr effizient große Gen-Abschnitte stabil und…

Rittal TX Colo: Das neue Rack für Colocation Data Center

Rittal TX Colo: Flexibel, skalierbar und zukunftssicher Mit der zunehmenden Digitalisierung und künftig auch immer mehr KI-Anwendungen steigt der Bedarf an Rechenleistung signifikant – und damit boomt der Colocation-Markt. Unternehmen…

Partner & Förderer