Forschungsprojekt über vereisungsfreie Oberflächen

Obwohl der Winter auf sich warten lässt, können in vielen Industriebereichen Reif- und Eisansatz zum echten Problem werden. Neben der Luftfahrt sind vor allem Hersteller und Betreiber von Kältemaschinen, Klimaanlagen und Anlagen zur Lagerung und Abfüllung tiefkalter verflüssigter Gase betroffen.

Um sie geht es nun bei einem zweijährigen Forschungsprojekt an der Technischen Hochschule Nürnberg, das vom Kompetenzzentrum Mittelstand GmbH (KME) mit 270.000 Euro gefördert wird. Im Rahmen des Forschungsprojekts arbeitet die Fakultät Maschinenbau und Versorgungstechnik eng mit Projektpartnern aus den einschlägigen Industriezweigen zusammen und sucht gemeinsam nach wirksamen und industriell praktikablen Methoden zur Verhinderung der Reifbildung auf Metalloberflächen.

„Man kennt es aus dem Haushalt: Auf den kalten Oberflächen in Kühlschrank und Gefriertruhe bilden sich durch Luftfeuchtigkeit isolierende Reifschichten“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Berthold von Großmann die Ausgangslage. „Das führt dazu, dass die Geräte mehr Kühlleistung aufbringen müssen und folglich mehr Energie verbrauchen. Von Zeit zu Zeit ist deshalb eine je nach Haushaltsgröße mehr oder weniger große Aktion mit Ausräumen und Abtauen des Kühl- oder Gefriergeräts angesagt.“

Vor dem gleichen Problem – natürlich in viel größerem Ausmaß – steht vor allem der Industriesektor, für den „Kälte“ zum Geschäft gehört: Die Hersteller und Betreiber von Kältemaschinen, Klimaanlagen und Anlagen zur Lagerung und Abfüllung tiefkalter verflüssigter Gase – Flüssigkeitsstickstoff hat beispielsweise eine Temperatur von -196 °C. Darüber hinaus sind auch viele industrielle Anlagen betroffen, bei denen Eisbewuchs einen erhöhten Energieverbrauch verursacht und Stillstandzeiten zum Abtauen auslöst.

Das neue Forschungsprojekt über vereisungsfreie Oberflächen befasst sich nun mit dieser Thematik und arbeitet dafür eng mit den Industriepartnern GEA Küba, Linde, Valeo-Klimasysteme und Wolf-Heiztechnik zusammen. An der Hochschule ist das Projekt an der Fakultät Maschinbau und Versorgungstechnik sowie am Kompetenzzentrum Analytik, Nano- und Materialtechnik (KAM) der TH Nürnberg angesiedelt.

„So vielfältig wie die in Betracht kommenden Lösungsansätze sind auch die Industriezweige, die von eisfreien Oberflächen profitieren können“, ist sich das Forschungs-Team aus Prof. Dr. Berthold von Großmann, Dr. Jens Helbig und Dr. Tobias Kornprobst sicher. „So ist zu erwarten, dass die Ergebnisse dieses ambitionierten Projekts weitreichende Beachtung finden werden.“

Hinweis für Redaktionen:
Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an Dr. Tobias Kornprobst, Tel. 0911/5880-1431, E-Mail: tobias.kornprobst@th-nuernberg.de
Gerne hilft auch die Hochschulkommunikation weiter, Tel. 0911/5880-4101, E-Mail: presse@th-nuernberg.de

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