Fahrplan für KUP-Holzenergie in Europa

Eine einjährige Pappel-KUP auf einem Feld in der Nähe von Goslar, Deutschland. Der Landwirt nutzt das erzeugte Energieholz zur CO2–neutralen und kostengünstigen Wärmeversorgung seines Hofes. Foto: ttz Bremerhaven / Christoph Knauer.

Biomasse gewinnt als erneuerbare Energie zunehmend an Bedeutung in Europa. Um den wachsenden Bedarf von Biomasserohstoffen als Energieträger zu decken, werden sogenannte Kurzumtriebsplantagen (KUPs), in denen schnell wachsende Bäume in kurzen Rotationsperioden angebaut werden, immer populärer.

Die mögliche Anerkennung von KUPs als so genannte Greening-Maßnahmen im Rahmen der EU-Agrarpolitik und die damit verbundene Besserstellung kann dem Sektor weiter Aufwind geben. ROKWOOD ist ein EU-finanziertes Projekt, das den Anbau und die effektive Nutzung von KUPs in europäischen Regionen fördert.

Das Ziel von ROKWOOD ist es, lokale Barrieren bei der Entwicklung von Biomasseregionen in Europa zu überwinden. Eines der vorrangigen und bereits erreichten Projektergebnisse ist ein Fahrplan zur Stärkung der Branche in Europa.

Der Fahrplan

Basierend auf der Analyse der Rahmenbedingungen wurden von dem Konsortium sechs Handlungsfelder identifiziert, die für den Erfolg von KUPs besonders wichtig erscheinen. Dazu gehören die Durchführung von Pilot- oder Demonstrationsprojekten in besonders geeigneten Regionen, die Verbesserung des Wissensaustausches zwischen den Akteuren, der Aufbau einer Interessenvertretung auf EU-Ebene sowie regelmäßige Informations– und Demonstrationsveranstaltungen.

Die Aktionen beginnen bereits im Rahmen von ROKWOOD, das genaue Vorgehen wurde in einem gemeinsamen Aktionsplan festgelegt. Eine Zusammenfassung dieses „Joint Action Plan“ ist auf der Projekthomepage http://www.rokwood.eu/public-library/joint-action-plan.html abrufbar.

Basierend auf der Analyse der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen für KUPs wurden verschiedene Hürden identifiziert, die in allen beteiligten Ländern auftraten und daher auf europäischer Ebene überwunden werden sollen. Dazu gehören die grundsätzlich eher geringe Bekanntheit von KUPs und das geringe Fachwissen potentieller Akteure, die oftmals fehlende oder unvollständige KUP-Infrastruktur sowie die geringe politische und finanzielle Unterstützung.

Der Marktplatz

Die Partner in ROKWOOD sind davon überzeugt, dass sich KUPs nach der Überwindung der identifizierten Hürden ökonomisch als eine attraktive Alternative zu anderen Flächennutzungen darstellen werden. Auf der Projektwebsite ist ein Marktplatz für KUP-Akteure und alle anderen Interessenten zugänglich. Angemeldet haben sich bereits 86 Akteure von der Produktion bis zur Nutzung von Holzenergie. Dazu gehören Landwirte, Maschinenbauer, Lohnunternehmer und Energieerzeuger. http://www.rokwood.eu/.

Die Forschungscluster

ROKWOOD unterstützt die Kooperation der sechs teilnehmenden europäischen Forschungscluster in Schweden, Spanien, Deutschland, Polen, Irland und Großbritannien. Hierdurch sollen die Forschung, die technische Entwicklung und die Resonanz im Markt verbessert werden. Jedes Cluster hat mindestens drei Partner, zusammengesetzt aus wenigstens einem Forschungsinstitut, einem KMU und einer Behörde. Das Projekt wird durch das Programm „Regions of Knowledge“ im Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Union gefördert, welches die Stärkung des Forschungspotenzials europäischer Regionen zum Ziel hat. Dies geschieht insbesondere durch die Förderung der Entwicklung von „Forschungsgetriebenen Clustern“.

Die Partner

Die Partner sind neben dem ttz Bremerhaven die Regionale Planungsgemeinschaft Altmark und die Agraligna GmbH aus Deutschland, Mazovia Agriculture Advisory Centre/Warsaw, Gmina Zaluski und EKSPERT – SITR Sp. Z o. o. aus Polen, Andalusian Institute of Agrarian Research and Training, Fisheries, Food and Organic Production, Granada Energy Agency, BIOAZUL und ASAJA Granada (a farmers’ association) aus Spanien, Centre for Sustainable Energy, Dorset County Council und Crops for Energy aus Großbritannien, SP Technical Research Institute of Sweden, Scania’s Association of Local Authorities und SalixEnergi Europa AB aus Schweden, ebenso wie Dublin Institute of Technology, Biotricity Limited und Western Development Commission aus Irland. Neben diesen Partnern ist die EUBIA (European Biomass Industry Association) dem Konsortium beigetreten, um eine Verbreitung der Projektergebnisse an die Stakeholder zu gewährleisten.

Das ttz Bremerhaven ist ein unabhängiges Forschungsinstitut und betreibt anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung. Unter dem Dach des ttz Bremerhaven arbeitet ein internationales Experten-Team in den Bereichen Lebensmittel, Umwelt und Gesundheit. http://www.ttz-bremerhaven.de

Medienkontakt:
Christian Colmer
Leiter Kommunikation und Medien
ttz Bremerhaven
Fischkai 1
D-27572 Bremerhaven (Germany)
Tel.: +49 471 80934 903
FAX: +49 471 48 32 – 129
ccolmer@ttz-bremerhaven.de

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http://www.rokwood.eu/public-library/joint-action-plan.html

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