Siemens untersucht neue Konzepte, um Energiesysteme mit verteilter und schwankender Stromerzeugung wirtschaftlich und technisch optimal zu betreiben.
Das dreijährige Forschungsprojekt IREN2 schließt jetzt an IRENE an. Dabei wurde in Wildpoldsried im Allgäu ein intelligentes Stromnetz (Smart Grid) eingerichtet. Hier erproben die Projektpartner nun unter anderem, wie intelligente Untereinheiten des Energiesystems mit dezentraler Erzeugung die Versorgung stabilisieren können.
Außerdem wird unter anderem untersucht, wie man mehrere kleine Energieerzeuger und eventuell Batteriespeicher so zu einem sogenannten topologischen Kraftwerk kombiniert, dass sie einen ähnlichen Beitrag zur Systemstabilität leisten können wie ein konventionelles Kraftwerk.
Wildpoldsried erzeugt zeitweise mehr Energie als benötigt, denn viele Bewohner betreiben Solar- oder Biogasanlagen, Windräder bzw. Blockheizkraftwerke. Die Netzspannung in der Gemeinde wird heute schon mit regelbaren Ortsnetztransformatoren, geregelten verteilten Erzeugern und einem Batteriespeicher stabil gehalten.
Bei IREN2 werden nun zusätzlich Dieselgeneratoren installiert, die im Kleinen eine ähnliche Rolle einnehmen wie künftig Gaskraftwerke im Großen, nämlich bei Bedarf elektrische Leistung bereitzustellen. Somit können einige Teilnehmer des Wildpoldsrieder Stromnetzes - über ein Regelungssystem koordiniert - zu einem eigenständigen Netzbereich verbunden werden.
Unter anderem wird gezeigt, wie der Netzbereich bei einem unvorhergesehenen Stromausfall im übergeordneten Verteilnetz automatisch als isolierte Einheit (Inselnetz) eigenständig wieder anfährt und längere Zeit eigenständig und sicher betrieben werden kann. Hierzu müssen auch Schutzkonzepte neu überdacht werden. Heutige Überstromschutzeinrichtungen benötigen häufig mehr Kurzschlussleistung, als dezentrale Erzeuger liefern können.
Entscheidende Rolle für intelligent gesteuerte Wechselrichter
Für die künftigen Regelungs- und Schutzaufgaben werden intelligent gesteuerte Wechselrichter eine entscheidende Rolle in Zeiten hoher dezentraler Einspeisung übernehmen. Sie werden zusammen mit anderen verteilten Erzeugern und Verbrauchern zu einem toplogischen Kraftwerk aggregiert.
Topologische Kraftwerke sind Zusammenschlüsse mehrerer dezentraler Erzeuger in einem Netzgebiet, die sich für den Betreiber wie ein einziges großes Kraftwerk verhalten. Das Projekt erprobt, wie sich damit Aufgaben wie die Regelung von Netzspannung und -frequenz, die Bereitstellung von Kurzschlussleistung, aber auch die Planung der Stromerzeugung erfüllen lassen.
Eine konsequente Dezentralisierung kann nur erreicht werden, wenn auch die Systemregelung verteilt wird.
An IREN2 beteiligen sich bei Siemens die globale Forschung Corporate Technology sowie Experten für Smart Generation (neue dezentrale Kraftwerkslösungen) und Smart Grids sowie die Hochschule Kempten, die RWTH Aachen, die Allgäuer Überlandwerke und ID.KOM. (2014.11.4)
Dr. Norbert Aschenbrenner | Siemens InnovationNews
Weitere Berichte zu: > Biogasanlagen > Corporate > Forschungsprojekt > Inselnetz > Kraftwerk > Kraftwerke > Netzspannung > Ortsnetztransformatoren > Schutzkonzepte > Siemens > Smart > Smart Grid > Stromerzeugung > Untereinheiten > Wechselrichter > Windräder
Seilzugsensor MH60 – erfolgreicher Einsatz in rauer Umgebung
20.04.2018 | WayCon Positionsmesstechnik GmbH
Treiber für Digitalisierung von Industrieanlagen: ABB, HPE und Rittal stellen Secure Edge Data Center vor
20.04.2018 | Rittal GmbH & Co. KG
Ein computergestütztes Netzwerk zeigt, wie die Ionenkanäle in der Membran von Nervenzellen so verschiedenartige Fähigkeiten wie Kurzzeitgedächtnis und Hirnwellen steuern können
Nervenzellen, die auch dann aktiv sind, wenn der auslösende Reiz verstummt ist, sind die Grundlage für ein Kurzzeitgedächtnis. Durch rhythmisch aktive...
Von einer einzigen Stammzelle zur Vielzahl hochdifferenzierter Körperzellen: Den vollständigen Stammbaum eines ausgewachsenen Organismus haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Berlin und München in „Science“ publiziert. Entscheidend war der kombinierte Einsatz von RNA- und computerbasierten Technologien.
Wie werden aus einheitlichen Stammzellen komplexe Körperzellen mit sehr unterschiedlichen Funktionen? Die Differenzierung von Stammzellen in verschiedenste...
University of Connecticut researchers have created a biodegradable composite made of silk fibers that can be used to repair broken load-bearing bones without the complications sometimes presented by other materials.
Repairing major load-bearing bones such as those in the leg can be a long and uncomfortable process.
Polymer-Leuchtdioden (PLEDs) sind attraktiv für den Einsatz in großflächigen Displays und Lichtpanelen, aber ihre begrenzte Stabilität verhindert die Kommerzialisierung. Wissenschaftler aus dem Max-Planck-Institut für Polymerforschung (MPIP) in Mainz haben jetzt die Ursachen der Instabilität aufgedeckt.
Bildschirme und Smartphones, die gerollt und hochgeklappt werden können, sind Anwendungen, die in Zukunft durch die Entwicklung von polymerbasierten...
Study published in the journal ACS Applied Materials & Interfaces is the outcome of an international effort that included teams from Dresden and Berlin in Germany, and the US.
Scientists at the Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) together with colleagues from the Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) and the University of Virginia...
Anzeige
Anzeige
Internationale Konferenz zur Digitalisierung
19.04.2018 | Veranstaltungen
124. Internistenkongress in Mannheim: Internisten rücken Altersmedizin in den Fokus
19.04.2018 | Veranstaltungen
DFG unterstützt Kongresse und Tagungen - Juni 2018
17.04.2018 | Veranstaltungen
Grösster Elektrolaster der Welt nimmt Arbeit auf
20.04.2018 | Interdisziplinäre Forschung
Bilder magnetischer Strukturen auf der Nano-Skala
20.04.2018 | Physik Astronomie
Kieler Forschende entschlüsseln neuen Baustein in der Entwicklung des globalen Klimas
20.04.2018 | Geowissenschaften