Energie: Preiswertere, weniger toxische und recycelbare Lichtsensoren zur Wasserstoffherstellung

Production d'hydrogène issue de l'énergie solaire Quelle: © Damien Jouvenot, Département de chimie moléculaire (CNRS/Université Grenoble Alpes)

Forscher des CNRS (französisches Zentrum für wissenschaftliche Forschung), der CEA (französische Behörde für Atomenergie und alternative Energien) und der Universität Grenoble Alpes haben nun eine effiziente Alternative entwickelt: halbleitende Nanokristalle (sogenannte Quantum Dots – Quantenpunkte) auf Kupfer-, Indium- und Schwefelbasis (preiswertere und weniger toxische Metalle). Die Ergebnisse ihrer Arbeit wurden am 10. April 2018 in der Fachzeitschrift Energy & Environmental Science veröffentlicht.

Bei der künstlichen Photosynthese absorbieren die Chromophoren (auch: Photosensibilisatoren) die Lichtenergie und leiten die Elektronen an den Katalysator weiter, der die chemische Reaktion auslöst.

Obwohl in den letzten Jahren zahlreiche Fortschritte bei der Entwicklung von edelmetallfreien Katalysatoren erzielt wurden, basieren die meisten Photosensibilisatoren noch immer auf molekularen Verbindungen auf der Basis seltener und kostspieliger Metalle, wie Ruthenium und Iridium, oder auf halbleitenden anorganischen Materialien, die das giftige Metall Kadmium enthalten.

Durch die Bündelung ihrer Kenntnisse in der Werkstofftechnik (Halbleiter) und der Photokatalyse gelang den Forschern zum ersten Mal die effiziente Herstellung von molekularem Wasserstoff. Sie verbanden zu diesem Zweck halbleitende anorganische Nanokristalle (Quantenpunkte) mit einem Kern aus Kupfer- und Indiumsulfid, geschützt durch eine Zink-/Schwefelhülle, mit einem molekularen Katalysator auf Kobaltbasis.

Dieses „Hybrid“-System verbindet die exzellenten Eigenschaften zur Absorption sichtbaren Lichts und die Stabilität von anorganischen Halbleitern mit der Effizienz molekularer Katalysatoren. Kommt es zu einer Überschussproduktion von Vitamin-C (dem Elektronenlieferanten für das System) bewirkt dies eine bemerkenswerte katalytische Aktivität im Wasser – das bislang beste Ergebnis seit der Verwendung cadmiumfreier Quantenpunkte.

Die Leistungen dieses Systems liegen dank der großen Stabilität der anorganischen Materialien (die ohne größeren Aktivitätsverlust mehrfach recycelt werden können) weit über denen mit rutheniumbasierten Photosensibilisatoren.

Diese Ergebnisse zeigen das große Potential solcher Hybrid-Systeme zur Herstellung von Wasserstoff aus Sonnenenergie.

Quelle:
Artikel des CNRS, 10/04/2018, http://www2.cnrs.fr/presse/communique/5541.htm

Übersetzerin: Jana Ulbricht, jana.ulbricht@diplomatie.gouv.fr

https://www.wissenschaft-frankreich.de

Media Contact

Marie de Chalup idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer