Effizienz und Gerechtigkeit der Energiewende

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat ein Förderprogramm in Höhe von 30 Millionen Euro mit dem Titel „Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems“ aufgelegt. Im Rahmen des Verbundprojekts „Die gesellschaftliche Akzeptanz der Energiewende“ wurde das Teilprojekt „Philosophische und Verhaltenswissenschaftliche Aspekte“ aus dem Zentrum für Sozialpolitik (ZeS) und dem Institut für Philosophie der Universität Bremen genehmigt.

Zuvor hatte das BMBF aus demselben Förderprogramm dem Forschungszentrum Nachhaltigkeit und dem Fachbereich Produktionstechnik der Universität Bremen bereits das Verbundvorhaben ‚Auf dem Weg zu Resilienten Energiesystemen!‘ bewilligt.

Der Klimawandel wird als eine der zentralen Herausforderungen für die Menschheit angesehen. Die in Deutschland beschlossene Energiewende führt nicht nur zu einer technologischen Transformation des Energiesystems, sondern hat auch eine Verteuerung des Energiekonsums der privaten Haushalte zur Folge. Die sozialwissenschaftliche Verhaltensforschung zeigt, dass die gesellschaftliche Akzeptanz einer Reform wie der Energiewende entscheidend durch die empfundene Gerechtigkeit der individuellen Lastenverteilung bestimmt wird.

Das von der TU Clausthal koordinierte Verbundprojekt „Die gesellschaftliche Akzeptanz der Energiewende (AKZEPTANZ)“ wird in den kommenden drei Jahren mit rund 900.000 Euro gefördert. Für das bremische Teilprojekt „Philosophische und Verhaltenswissenschaftliche Aspekte“ unter der Leitung von Professorin Dagmar Borchers (Institut für Philosophie) und Professor Stefan Traub (Wirtschaftswissenschaftliche Abteilung im ZeS) stehen davon 400.000 Euro zur Verfügung. Ziel des Vorhabens ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz der Energiewende auf Basis individueller Präferenzen zu gewinnen.

Im Gegensatz zu Umfragen, die Einstellungen erfassen, wird in diesem Projekt das tatsächliche Energieverbrauchsverhalten der Haushalte durch Beobachtungen in ökonomischen Feldexperimenten und mit Hilfe eines Energieverbraucher-Panels (erhoben vom Verbundpartner Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung (RWI, Essen) erfasst. Aus den Reaktionen der Haushalte auf unterschiedliche Finanzierungsmechanismen der Energiewende sollen wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen für die Energiewende gezogen werden.

Dabei steht neben der ökonomischen Effizienz des Finanzierungsmechanismus vor allem der Aspekt der Finanzierungsgerechtigkeit im Vordergrund, d.h. wie können die finanziellen Lasten der Energiewende möglichst gerecht und unter Vermeidung sozialer Härten (Energiearmut) verteilt werden? Dem Praxisbeirat des Projekts gehören u. a. die Verbraucherzentrale Bundesverband, der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, der DGB und mehrere Energieversorgungsunternehmen an.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Zentrum für Sozialpolitik
Kristin Bothur
Forschungskoordinatorin
Tel.: 0421-218-58503
E-Mail: kbothur@zes.uni-bremen.de

Media Contact

Eberhard Scholz idw

Weitere Informationen:

http://www.zes.uni-bremen.de

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