Unterwasser-Turbine: Rekordleistung aus Tidenhub

Bis zu 1,2 Megawatt Strom sollen die beiden Turbinen des modernen Gezeitenkraftwerks vor der Küste Nordirlands liefern. Das Unternehmen SeaGen kämpft allerdings erneut mit Problemen bei der Installierung des neuen Prototyps, wie New Scientist Tech in seiner Online-Ausgabe berichtet. Der Start der Marine Current Turbines werde erst später erfolgen, berichtet das Wissenschaftsmagazin.

Die Unternehmenssprecherin von SeaGen zeigte sich auf Anfrage von pressetext zugeknöpft. „Wir hoffen, dass wir die Turbinen bis zum Jahresende installieren können“, so die knappe Antwort. Diesmal ist das Spezialschiff, das die Turbinen zu ihrem Standort bringen soll, verspätet. Ein Unternehmenssprecher bestätigte gegenüber New Scientist, dass das Projekt bis Jahresende durchgeführt werden soll. Das Kraftwerk vor der Küste von Strangford Lough wäre dann das größte Gezeitenkraftwerk der Welt. Seit dem ersten Testlauf des Prototyps (pressetext berichtete http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=030616052 ) konnte die Leistung des neuen Kraftwerks von 300 Kilowatt auf das Vierfache erhöht werden.

Ähnlich wie ein Windkraftwerk werden die Rotoren, die einen Durchmesser von 15 bis 20 Meter haben, von den Gezeiten betrieben. Die Rotoren stecken in einem Steher, der drei Meter tief im Meeresgrund steht. Zwischen zehn und 20 Umdrehungen pro Minute werden die Rotoren schaffen – das sei langsam genug, um keine Schäden an der Flora und Fauna des Meeresbodens zu hinterlassen. Die Turbinen treiben einen Generator an, der den gewonnenen Strom mit einem Unterwasserkabel an Land liefert.

Das Strangford Lough Projekt soll jedoch nur ein Prototyp einer solchen Anlage sein, berichtet New Scientist. Geht es nach dem Wunsch der Hersteller, könnten rund um die britischen Inseln mehrere solcher Kraftwerke entstehen, die jeweils über zehn bis 20 Turbinenpaare verfügen. Jede Installation macht allerdings den Einsatz eines speziellen Schiffes erforderlich, von dem aus die Turbine im Meeresboden verankert werden kann.

„Von den insgesamt 60 zum Teil skurrilen Projekten zur Errichtung eines Gezeitenkraftwerks scheint mir dieses am vielversprechendsten“, meint der Technologie-Politik-Experte Dave Elliott vom Department of Design and Innovation der Open University in Milton Keynes. „Es ist eine sehr interessante Periode in der Geschichte, da es eine Vielzahl von innovativen Projekten gibt.“ Der herkömmliche Rotor, der auch für Windkraftwerke verwendet wird, scheine der klare Favorit zu sein. Elliott schätzt, dass zwischen 15 und 20 Prozent des Energiebedarfs in Großbritannien auf diese Art hergestellt werden könnten. Allerdings müssen die Hersteller zuerst Erfahrung mit der Technologie sammeln, ehe man den Preis der Stromherstellung errechnen kann.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer