Deutscher Windmarkt sitzt auf ungenütztem Potenzial

Am deutschen Windenergie-Markt könnte durch eine Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen noch vorhandenes Potenzial freigesetzt werden. Zu diesem Schluss kommt der Wirtschaftsverband Windkraftwerke (WVW) und fordert im Rahmen der anstehenden Überprüfung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) eine Anpassung der aktuellen Regelungen. Vor allem für den Offshore- und Repowering-Bereich seien Anpassungen bereits dringend notwendig. „Im Repowering ist langfristig eine Steigerung der Leistung um mindestens 50 Prozent möglich“, sagt WVW-Geschäftsführer Rainer Heinsohn im Gespräch mit pressetext.

Alle drei Säulen des Windenergie-Marktes seien für die künftige Entwicklung wichtig, so der WVW. Diese umfassen den Bau neuer Anlagen im Offshore-Bereich, die Erschließung neuer Onshore-Standorte sowie die Modernisierung alter Anlagen (Repowering). Günstigere Rahmenbedingungen im europäischen Ausland würden auch Investitionen vom deutschen Markt abziehen. Dies zeige sich vor allem im Offshore-Bereich. „15.000 bis 20.000 Megawatt installierte Leistung könnte mittel- bis langfristig errichtet werden“, so Heinsohn über das zusätzliche Potenzial auf diesem Sektor. Dies umfasse Projekte, die teilweise schon in Planung seien, für deren Finanzierung aber noch der Startschuss fehle. Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen werde dieser aber nicht erfolgen, sagt Heinsohn.

Im Onshore-Bereich liegt die derzeit installierte Leistung bei rund 20.000 Megawatt. „8.000 bis 10.000 könnten zusätzlich noch an neuen Standorten errichtet werden“, erläutert Heinsohn den möglichen Ausbau der Windenergie an Land. Gleichzeitig müssten auch alte Windparks erneuert und durch moderne, leistungsfähigere Anlagen ersetzt werden. Aufgrund veränderter Genehmigungsbedingungen können nicht an allen alten Standorten neue Anlagen errichtet werden. „So wird die Anzahl der Anlagen zwar verringert, die Leistung jedoch erhöht“, sagt Heinsohn.

Der WVW fordert im Rahmen der Überprüfung des EEG vor allem die Streichung der Degression von Vergütungssätzen im Onshore-Sektor sowie die Erhöhung der gesetzlich fixierten Mindestpreise für Strom aus Offshore-Anlagen. Für den Offshore-Bereich ist derzeit eine Vergütung von 9,1 Cent pro Kilowattstunde im deutschen Gesetz fixiert. Bei Projekten in Großbritannien, Frankreich oder den Niederlanden könnten dagegen in Ausschreibungen Preise von 13 bis 14 Cent erzielt werden, sagt Heinsohn gegenüber pressetext. Von Seiten der Bundesregierung gebe es bereits Signale, über die Höhe dieser Vergütung nachzudenken.

Der WVW vertritt rund 100 deutsche Unternehmen, die in den Bereich Projektierung, Bau und Betrieb von Windparks tätig sind. Derzeit arbeitet der Verband an einem Gutachten, das die möglichen positiven Auswirkungen von veränderten Rahmenbedingungen auf die Entwicklungs- und Investitionssituation am deutschen Windmarkt darlegen soll.

Media Contact

Victoria Schubert pressetext.deutschland

Weitere Informationen:

http://www.wvwindkraft.de

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