Im Einsatz für Energieeffizienz: Bundeswehr spart in kurzer Zeit eine Million Euro Stromkosten

Seit einem halben Jahr spart die Bundeswehr mit Unterstützung der EnergieAgentur.NRW Energie – durch Sensibilisierung des Nutzerverhaltens. Die erste Zwischenbilanz der „mission E“ – zunächst aus dem Wehrbereich Ost – kann sich sehen lassen: Allein hier hat die Bundeswehr zwischen Oktober '06 und März '07 die Stromkosten um rund eine Millionen Euro gesenkt. Insgesamt wurde der Stromverbrauch um 7,2 Millionen Kilowattstunden (kWh) reduziert, das bedeutet eine Verbrauchsminderung um 9,6 Prozent. 7,2 Million kWh entsprechen dem Jahresverbrauch von 2.200 Privathaushalten.

Fünf Bundesländer, sechs Monate, zehn Prozent Einsparung

Die Anpassung des Nutzerverhaltens ist ein bewährtes Instrument, um Energiekosten zu senken. Die EnergieAgentur.NRW schult deshalb seit Jahren das Personal von Unternehmen und Kommunen. „Aufgrund der vielen Aktionswochen, die wir durchgeführt haben, wissen wir, dass in Verwaltungsgebäuden die Stromkosten durch bewusstes Nutzerverhalten um maximal 15 Prozent gesenkt werden können“, erläutert Tom Küster, zuständiger Projektleiter bei der EnergieAgentur.NRW. „Wenn die Bundeswehr im Wehrbereich Ost über einen langen Zeitraum Ausdauer beweist und Einsparungen von nahezu zehn Prozent erzielt, dann ist das ein außergewöhnlich gutes Ergebnis“, weiß der Experte. Bundeswehr und EnergieAgentur.NRW unterstreichen zudem den ökologischen Nutzen der erzielten Einsparungen. So werden durch die Verbrauchsminderung gleichzeitig die CO2-Emissionen um rund 4.320 Tonnen reduziert.

Grund war nicht der milde Winter

Während für den Rückgang der Heizenergieverbräuche vor allem der milde Winter verantwortlich gemacht werden kann, gehen die Experten von Bundeswehr und EnergieAgentur.NRW davon aus, dass der Stromverbrauch unabhängig von den vergleichsweise moderaten Temperaturen sank. Hans Titze aus dem Bundesministerium der Verteidigung: „Der letzte Winter hat zu einem deutlich niedrigeren Heizenergieverbrauch geführt. Bei den Heizenergieverbräuchen müssen wir jedoch erst noch eine Witterungsbereinigung durchführen, um die Witterungseinflüsse sauber herauszurechnen – erst dann können wir bei der Heizenergie die Halbjahresverbräuche miteinander vergleichen. Anders als der Wärmeverbrauch ist jedoch der Stromverbrauch mit Ausnahme der Heizungspumpen nicht witterungsabhängig“, führt Titze aus.

Einsparung durch langfristiges Engagement – und die „mission E“

„Als Erklärung für die Reduzierung des Stromverbrauchs bleiben nur die bereits längerfristigen Aktivitäten im Wehrbereich Ost“, erklärt der Leitende Baudirektor Klaus Harder, Leiter des Dezernates Technik der Wehrbereichsverwaltung Ost. Dazu gehören laut Harder die ständige Analyse und anhaltende Einflussnahme auf Verbräuche und Kosten, die gemeinsame Arbeit aller Beteiligten im Rahmen der Steuergruppe modernes Liegenschaftsmanagement, die kontinuierliche Einflussnahme der Bundeswehr-Dienstleistungszentren auf die Verbrauchsreduzierung – und die „mission E“, die Energieeffizienzkampagne für die Angehörigen der Bundeswehr. „Wenn ständig Einfluss auf die Betreiber und Nutzer genommen wird, wenn Verbräuche kontinuierlich kontrolliert und analysiert werden und die Energiebereitstellung bedarfsgerecht erfolgt, dann sinkt natürlich auch der Stromverbrauch der Liegenschaften. So sind die erreichten knapp zehn Prozent Einsparung zu erklären“, fasst der Leitende Baudirektor zusammen. „An dieser Verbrauchsreduzierung hatte die „mission E“ mit ihren sehr nutzerorientierten Energiespartipps einen wesentlichen Anteil“, stellt Harder abschließend fest.

„mission E“: Energieeffizienzkampagne für die Bundeswehr

Die „mission E“ ist die bundeswehrweite Energieeffizienzkampagne, die das Bonner Bundesamt für Wehrverwaltung (BAWV) gemeinsam mit der EnergieAgentur.NRW seit 1. Oktober 2006 für die 350.000 Bundeswehrangehörigen durchführt. Das „E“ steht für Energie, Effizienz, Einsparung, Emission und Engagement. Ziel ist die Senkung der Energieverbräuche in den rund 1.600 Bundeswehr-Liegenschaften allein durch die Sensibilisierung des Nutzerverhaltens – ohne dass die Soldaten und zivilen Bediensteten auf Komfort verzichten müssen. „Innerhalb eines Jahres sollen durch die ,mission E' mindestens 60 Mio. Kilowattstunden Energie, 20.000 Tonnen CO2 und 3,8 Mio. Euro eingespart werden“, so Küster. Durch vielfältige Aktionen, Materialien und Online-Angebote erhalten die Soldaten und zivilen Bediensteten wertvolle Informationen, um bares Geld zu sparen – „beim Bund“, aber auch zuhause.

Weitere Informationen gibt es bei der EnergieAgentur.NRW, Tel. Kasinostraße 19-21, 42103 Wuppertal, Tel. 01803 19 0000 (9 Ct/Min aus dem dt. Festnetz) oder im Internet unter www.energieagentur.nrw.de .

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Thomas Reisz EnergieAgentur.NRW

Weitere Informationen:

http://www.energieagentur.nrw.de

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