Organische Leuchtdioden: Lichtquelle der Zukunft

Das Ende der herkömmlichen Glühbirnen scheint immer näher zu kommen, wie Experten dies seit Jahren prophezeien. Das EU-Projekt OLLA, das die Technologie von organischen Leuchtdioden – so genannten Organic Light-Emmitting-Diode OLEDs – weiter entwickelt, ist ein solches Beispiel. Bei dem auf vier Jahre angesetzten 20 Mio. Euro-Projekt konnte ein weiterer Meilenstein erreicht werden: Eine Lebensdauer von 5.000 Stunden und eine Lichtausbeute von über 20 Lumen, berichtet der Projektleiter Peter Visser im pressetext-Interview.

Die OLEDs sollen die Technik der Beleuchtung revolutionieren und vor allem die Lebensdauer von Beleuchtungskörpern verlängern sowie deren Energieeffizienz erhöhen. Die OLEDs als Lichtquelle der Zukunft sind mit einer Stärke von knapp einem Millimeter sehr flach und leicht und lassen sich fast überall anwenden. „Lediglich dort, wo eine gezielte Punktquelle gebraucht wird, ist sie nicht optimal geeignet“, erklärt Visser. Gut geeignet sind sie allerdings als Deckenbeleuchtung – und da auch deshalb, weil sich farblich abgestimmtes Licht damit herstellen lässt. „Ziel von OLLA war die Entwicklung eines Beleuchtungskörpers mit einer Lebensdauer von 10.000 Stunden – das ist zehn Mal länger als eine herkömmliche Glühbirne – und einer Lichtausbeute von 50 Lumen pro Watt“, so Visser. Große Erfolge konnten die Forscher bei OLEDs in rotem Licht erreichen. „Hier lag die Ausbeute bei 130 Lumen pro Watt und einer Lebensdauer von einer Mio. Stunden.“ Das eigentliche Thema sei allerdings die Suche nach einer optimalen blauen Lichtquelle. Dazu müssten neue Materialien untersucht und ausgetestet werden.

Hinsichtlich der optischen Gestaltung der neuen Lichtquellen sieht Visser eine Vielzahl von Möglichkeiten. „Der OLED-Design-Contest hat deutlich gemacht, dass das Interesse sehr groß ist“, bestätigt der Projektleiter. Hier wurden Ideen aufgezeigt, welche Möglichkeiten es mit OLEDs gebe. „Auch seitens der Architekten gab es positives Feedback“, bestätigt der Forscher. Dass die Tage der guten alten Glühbirne gezählt sind, bestätigt Visser, denn auch Philips plane in etwa zehn Jahren den Produktionsstopp. „Ein Verbot wie es in Australien geplant ist, wird schwer durchsetzbar sein“, meint der Forscher. Dass moderne Technologien immer weiter und mehr Fuß fassen, stehe außer Frage. In China würden bei Neuplanungen von Städten und Stadtteilen generell andere Beleuchtungsarten ins Auge gefasst. „Auch bei der Straßenbeleuchtung kommen zunehmend effizientere Lichtröhren zum Einsatz“, so Visser. Im Grunde genommen sei es nur eine Frage der Zeit, wann die Glühbirne endlich verschwindet.

Derzeit werden jährlich rund zwei Mrd. Glühlampen in der EU verkauft, 75 Prozent davon an private, der Rest an kommerzielle Nutzer, berichtet Philips. 80 Prozent der Beleuchtung in privaten Haushalten besteht immer noch aus Glühlampen. Bei einem Wechsel zu Energie sparenden Lösungen könnten europäischen Verbraucher rund fünf bis acht Mrd. Euro pro Jahr sparen, rechnet Philips vor. Zudem könnten rund 20 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Philips möchte die Debatte über die Abschaffung der klassischen Glühlampen im Rahmen der Beratungen über die neue EU-Richtline für Ökodesign (EUP) führen. Das Ergebnis der Initiative würde dabei helfen, das Ziel der EU, bis zum Jahr 2020 rund 20 Prozent der in Europa benötigten Energie einzusparen, zu erfüllen.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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