Russische Wissenschaftler stellen Benzin aus Methan her

Ein einfaches Verfahren könnte die Ölvorräte entlasten

Russische Wissenschaftler des Topchiev Instituts für Petrochemische Synthese haben ein Verfahren entwickelt, mit dem Benzin aus Methangas hergestellt werden kann. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur InformNauka. Unter der Leitung von Alexander Rozovsky und Yuliy Kolbanovsky haben die Forscher die seit langem bekannte Synthesereaktion von Gas zu flüssigem Treibstoff noch einmal genau untersucht. Dabei wurde jedes Stadium der Reaktion einzeln betrachtet. Bisher konnten die Endprodukte dieses Prozesses, Methanol und Benzin, kaum gezielt genutzt werden, da noch weitere Kohlenwasserstoffe die Endprodukte verunreinigt haben.

Die Forscher wandelten das Verfahren um, so dass statt Methanol das Zwischenprodukt Dimethylether entstand. Es ist wirtschaftlich profitabler als Methanol, und die Erzeugung ist aus technischer Sicht einfach. Dimethylether wird bereits als Treibstoff und Ersatz für Dieselkraftstoff eingesetzt. Daraus konnte nun in einem weiteren Schritt hochwertiges Octan (Benzin) hergestellt werden. Die Wissenschaftler gingen schließlich noch weiter, und synthetisierten Benzin aus Methangas ohne den Zwischenschritt über Dimethylether.

Dafür wurden sie im Rahmen der 49. Weltausstellung für Erfindungen, Forschung und industrielle Innovationen („Eureka“) in Brüssel ausgezeichnet. Methangas kommt zu 94 Prozent im natürlichen Gas vor. Die Ölreserven sind im Gegensatz dazu begrenzt. Das Verfahren „Synthese von Benzin aus Methangas“ könnte nun die Ölvorräte entlasten.

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Ulrike Unterberger pte.monitor

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