Saubere Energie für China

Schuld daran sind vor allem die Luftschadstoffe aus der Verbrennung von Kohle, Chinas Energiequelle Nummer eins. Mit dem China Energy Technology Programme (CETP) suchten das schweizerische Paul Scherrer Institut (PSI) und Forschungspartner nach Wegen aus dieser Schadstofffalle.

China wächst rasant und unaufhaltsam. Bereits 2004 verbrauchte das bevölkerungsreichste Land 55 % des weltweit produzierten Zements und 36 % der globalen Stahlproduktion. Seit 2001 hat sich Chinas Autobahnnetz mehr als verdoppelt und ist nun nach jenem der USA das zweitgrösste der Welt. Die Zahl der Personenwagen stieg seit 2000 von 6 auf rund 20 Millionen. Und China ist nicht allein. Auch Indien zeigt ein eindrückliches Wirtschaftswachstum. Läuft es so weiter, dürfte um 2050 China die USA hinsichtlich Bruttoinlandprodukt als grösste Wirtschaftsmacht ablösen. Indien wird vor Deutschland auf Platz drei rücken, obgleich das BIP pro Kopf beider Länder noch um Faktoren tiefer als das amerikanische liegen wird.

Gleichzeitig klafft in beiden Ländern eine schockierende Lücke zwischen Arm und Reich. 380 Millionen Inder leben mit weniger als einem Dollar pro Tag. Die Hälfte der Kinder leidet an Unterernährung. Zwei Dinge gilt es zu bedenken: Der Energiehunger dieser bevölkerungsreichen Länder ist noch weitgehend ungestillt. Und ihre energiepolitischen Entscheide werden global grosse Folgen für die energetischen Ressourcen und das Klima haben. Chinas Energiezukunft lässt sich nachhaltiger gestalten. Die Resultate des CETP zeigen, dass sich die nötigen Investitionen in sauberere Energietechnologien um ein Vielfaches lohnen, z. B. in Filter, moderne Kraftwerkstechniken oder in die Verwendung schwefelärmerer Kohle. Und reduziert man lokal Luftschadstoffe, indem man Kohlekraftwerke durch Gaskraftwerke, Kernenergie und erneuerbare Energiesysteme ersetzt, sinken nicht nur die hohen Gesundheitsschäden, sondern auch der CO2-Ausstoss – was aus globaler Sicht wichtig ist.

Hintergrundinformationen und Details zur Energieversorgung in China und den vorgeschlagenen Massnahmen sind im soeben erschienenen ENERGIE-SPIEGEL Nr. 17 des PSI zu finden. Dieser kann auf der PSI-Homepage (unten) www.psi.ch als PDF (auf Deutsch, Französisch und Englisch) heruntergeladen oder in Papierform bestellt werden bei renate.zimmermann@psi.ch

Media Contact

Beat Gerber idw

Weitere Informationen:

http://www.psi.ch

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