Mikroschalter schont Batterien – Geschäftsidee Karlsruher Forscher geht an den Start

„Damit wollen wir die mutigen und engagierten Wissenschaftler unterstützen, die ihre Ideen mit einer Ausgründung selbst umsetzen wollen“, erklärt Professor Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds des Präsidenten der Helmholtz-Gemeinschaft wird der EEF-II- Fonds (Fonds zur Erleichterung für Existenzgründungen aus Forschungseinrichtungen) finanziert, mit dem auch diese Ausgründung gefördert wird. Professor Dr. Hartmut Gemmeke und Dr. Thomas Blank vom Institut für Prozessdatenverarbeitung und Elektronik (IPE) haben im Rahmen des Ausgründungsvorhabens Sensolute aus den EEF-II-Mitteln einen Mitarbeiter eingestellt, der sich um professionelles Marketing kümmert. Mit beteiligt an der Ausgründung ist mit 20 Prozent auch das Forschungszentrum Karlsruhe selbst.

Gemmeke hat mit seinem Team einen so genannten Mikrovibrationsschalter entwickelt, der mit einem preiswerten Standard-Verfahren in großen Mengen produziert werden kann. Im Schalter steckt eine winzige metallische Kugel, die bei kleinsten Erschütterungen zwischen den Kontakten hin- und herrollt und den Stromkreis schließt. Insbesondere ist dieser Schalter eine gute und günstige Alternativlösung für die bisher verwendeten Vibrationsschalter auf Quecksilberbasis, die seit Juli 2006 europaweit verboten sind.

Batteriegetriebene Fahrradrücklichter sind der erste Massenmarkt: Das Licht schaltet sich automatisch aus, wenn das Rad abgestellt wird, dadurch hält die Batterie bis zu zehnmal länger. Weitere Anwendungen sieht Gemmeke in GPS-Personentracking-Geräten, Spielzeugen oder auch Hörgeräten: Kleinste Vibrationen genügen, um das Gerät in Betrieb zu setzen, bei Stillstand wird die Batterie geschont. „Anfragen für mehrere Millionen Stück liegen bereits vor“, sagt Jens Fahrenberg, Leiter der Stabsabteilung Marketing, Patente und Lizenzen des Forschungszentrums Karlsruhe, der die Gründungsphase begleitet und betreut hat.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 25.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,2 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

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