Weniger Treibstoff, höhere Leistung auf Schiffen

Siemens ist es mit einem System zur Energierückgewinnung gelungen, den Treibstoffverbrauch bei Marine- und Handelsschiffen um bis zu zehn Prozent zu senken. In derselben Größenordnung verringern sich die Schadstoffemissionen. Siemens hat dazu den so genannten Booster-Antrieb Siship-Boost um eine Generatorfunktion und eine Abgasrückgewinnungsanlage erweitert. Es sinken auch die Instandhaltungskosten für Hauptantrieb und Dieselgeneratoren.


Booster-Antriebe verbessern seit rund 15 Jahren die Vortriebsleistung und schonen die Hauptmaschine vor allem bei großen Containerschiffen: Ein unmittelbar um die Antriebswelle montierter Elektromotor unterstützt den Dieselmotor beispielsweise in beim Beschleunigen oder bei widrigem Wetter.

Siemens Industrial Solutions and Services hat das System nun weiterentwickelt. Erstmals ist ein Umschalten des Boosters von Motor- auf Generatorfunktion möglich. Damit kann der Gesamtenergiebedarf an Bord jederzeit flexibel an Bedingungen wie Winde, Wellengang, Zeitpläne oder Sicherheitserfordernisse angepasst werden. Wird nicht die volle Antriebsleistung des Hauptmotors benötigt, kann die Reserve-Leistung in Strom umgewandelt und ins Bordnetz eingespeist werden. Weniger effiziente Dieselgeneratoren, die normalerweise Strom an Bord liefern, können vorübergehend heruntergefahren werden, was Treibstoff spart und die Lebensdauer erhöht.

Eine Abgasrückgewinnungsanlage verbessert die Effizienz des Dieselantriebs weiter. Darin wird zum einen die in den Abgasen enthaltene Wärme genutzt, um mit Hilfe von Wärmetauschern Wasserdampf zu erzeugen, der eine Turbine antreibt. Zum anderen wird sich mit dem Gegendruck des Abgasstroms eine so genannte Power-Turbine in Rotation versetzt, die ähnlich funktioniert wie ein Turbolader. Ein Generator wandelt die aus beiden Turbinen gewonnene mechanische Energie in Elektrizität um.

Das Siship-Boost-System ist vom Design her so flexibel, dass es sich relativ leicht in die meisten Maschinenräume integrieren lässt, und damit auch zur Nachrüstung geeignet ist. (IN 2005.09.2)

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

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