Ambitionierter Klimaschutz macht Standort Deutschland attraktiv

Bundesumweltminister Jürgen Trittin besucht Baustelle für Deutschlands modernstes Gaskraftwerk

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat heute den Bauplatz für das weltweit modernste Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD) in Hürth-Knapsack bei Köln besichtigt. „Das hier entstehende GuD-Kraftwerk basiert auf modernster Technologie und auf fairen Wettbewerbsbedingungen durch die Ökologische Steuerreform“, sagte der Bundesumweltminister. Mit 800 Megawatt Leistung vermag es ein Atomkraftwerk zu ersetzen und ist ein wichtiger Baustein der von der Bundesregierung eingeleiteten Energiewende. „Solche Investitionen in hochmoderne Technologie geschehen auch nur, wenn die Restlaufzeiten von Atomkraftwerken nicht verlängert werden und diese Dinosaurier der Technik die Erneuerung des deutschen Kraftwerkparkes nicht weiter blockieren“, so Trittin weiter.

Die norwegische Statkraft-Gruppe, der drittgrösste skandinavische Energieerzeuger, hat im Juni 2005 entschieden, im Chemiepark von Hürth-Knapsack bei Köln ein GuD-Kraftwerk mit einer Leistung von 800 Megawatt und einem bislang unerreichten elektrischen Wirkungsgrad von knapp 60 Prozent zu errichten. Zum Vergleich: Die teilweise 40 Jahre alten Braunkohlekraftwerke in der Region nutzen ihren Brennstoff gerade mal halb so gut aus, ihre Wirkungsgrade liegen teils noch unter 30 Prozent. Und selbst neueste Braunkohlekraftwerke erreichen nur einen Wirkungsgrad von gut 40 Prozent. Bis zu 1000 Arbeitsplätze werden während der Bauphase und beim Betrieb etwa 150 neue Arbeitsplätze entstehen. „Ambitionierter Klimaschutz macht den Standort Deutschland attraktiv, löst Investitionen aus, schafft Arbeitsplätze und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit innovativer Unternehmen“, sagte Trittin.

„Überall auf der Welt werden bereits, übrigens häufig mit deutscher Technik, GuD-Kraftwerke gebaut. Nur in Deutschland hat ein verzerrter Wettbewerb dies bislang verhindert“, so der Bundesumweltminister weiter. Im Zuge der Ökologischen Steuerreform wurde die so genannte Erdgassteuer zur Stromerzeugung für hocheffiziente GuD-Kraftwerke abgeschafft. Damit werden erstmals annähernde Gleichheit und faire Bedingungen für den Wettbewerb zwischen allen zur Stromerzeugung eingesetzten Energieträgern geschaffen, denn Kohle und Kernbrennstoffe sind seit jeher von der Steuer befreit. „Wir haben also eine Steuer abgeschafft und damit einen wichtigen Erfolg für die Umwelt erreicht“, sagte Trittin. Das GuD-Kraftwerk in Hürth-Knapsack bei Köln wird voraussichtlich das erste in Deutschland sein, das hiervon profitiert.

Mit der Einführung des Emissionshandels für das Treibhausgas Kohlendioxid sind darüber hinaus seit Anfang des Jahres 2005 die Rahmenbedingungen für die Modernisierung des Kraftwerkparks weiter verbessert worden. „Der Ausstoss von Treibhausgasen wird zum Bestandteil der Kostenrechnung bei den anstehenden Investitionsentscheidungen für die Modernisierung des Kraftwerkparks in Deutschland. Oder anders: Es rechnet sich, umweltfreundliche Gaskraftwerke zu bauen“, sagte der Bundesumweltminister.

In den nächsten 15 Jahren werden auf Grund der Altersstruktur der Kraftwerke voraussichtlich mindestens 40.000 Megawatt elektrische Kraftwerksleistung – das ist nahezu die Hälfte des vorhandenen Kraftwerksparks – ersetzt werden müssen. Allein bis zum Jahr 2012 sind in Deutschland Investitionen in neue Kraftwerke mit einer Leistung von rd. 15.300 Megawatt geplant. Überschlägig werden damit Investitionen in Höhe von 12 bis 14 Milliarden Euro ausgelöst. „Für die Wende hin zu einer zukunftsfähigen Energieversorgung gibt es gegenwärtig ein besonders günstiges Zeitfenster. Dies bietet die Chance, den Strukturwandel hin zu einer dezentralen und umweltverträglichen Energieversorgung ökonomisch effizient zu erreichen“, sagte Trittin. Aus Sicht des Klimaschutzes sei besonders hervorzuheben, dass rund 7.500 Megawatt auf Erdgasbasis betrieben werden sollen. „Damit haben klimaverträgliche Erdgaskraftwerke einen Anteil von rd. 50% an den derzeit geplanten Kraftwerkinvestiti!

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Michael Schroeren BMU-Pressereferat

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