Forscher wollen Erdbebenzyklus kalkulierbar machen

Alle 3.000 Jahre bebt es heftig um den Lake Tahoe

Das kobaltblaue Wasser des Lake Tahoe an der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada könnte sich eines Tages zu einem gewaltigen Tsunami aufbäumen und zu schweren Verwüstungen in der so beliebten Tourismusregion führen. Um dem 3.000-Jahreszyklus der schweren Erdbeben in der Region auf die Spur zu kommen, haben nun Forscher der Scripps Institution of Oceanography an der University of California in San Diego genaue Untersuchungen am See durchgeführt.

Der rund 520 Quadratkilometer große Lake Tahoe zählt zu den bekanntesten touristischen Zielen in den westlichen USA. Jährlich lockt die Region Tausende Touristen an, die Spiel und Show mit Natururlaub verbinden. Für Geologen ist die Region ein großes Rätsel, denn am Grund des bis zu 500 Meter tiefen Sees verläuft eine geologische Falte. Etwa alle 3.000 Jahre kommt es hier zu extremen Erdbeben. Nun fürchten die Experten, dass ein solches zu einem gigantischen Tsunami führen könnte, dessen Wellen bis zu zehn Meter hoch sind. Eine Warnung vor einer solchen Naturkatastrophe wäre nicht möglich. Mit den Messgeräten wollen nun die Wissenschaftler die geologische Geschichte der vergangenen 10.000 bis 20.000 Jahre untersuchen.

Dass es in dieser Region immer wieder zu Erdbeben und Erdrutschen gekommen ist, wissen die Forscher. Die genauen Intervalle sind aber nicht bekannt, berichten sie in der jüngsten Ausgabe des Fachmagazins „Geology“. Bisher scheiterten die Untersuchungen am Grund des Sees an der großen Tiefe. Zur besseren Erkundung setzen die Forscher ein System namens CHIRP ein. Dabei dringen akustische Signale am Grund des Sees in die Sedimentschichten ein und geben Aufschluss über die seismische Geschichte. Mithilfe von Lasertechnologie und einem akustischen Mapping System sollen außerdem weitere Charakteristika des Sees erkundet werden. Zusätzlich wurden Sedimentproben entnommen um die geologische Geschichte genauer zu erforschen. Nach alten Legenden soll im Lake Tahoe ähnlich wie in Loch Ness ein Seeungeheuer namens Tessie leben, doch davon berichten die Wissenschaftler nichts.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.ucsd.edu

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