Roboter der TU Wien völlig schwerelos

Bei ihrer Weltraummission zur künftigen Gewinnung von Solarenergie mussten die Miniroboter der Technischen Universität Wien (TU) erstmals völlig schwerelos agieren. Testergebnis: Sehr gut.

Um Solarenergie im Weltraum zu gewinnen, werden dort in naher Zukunft Netze aufgespannt, die mit Solarzellen bestückt sind. Diese Solarzellen werden mit Minirobotern nach der Sonne ausgerichtet, um die höchstmögliche Energie-Effizienz zu erreichen. Neben Teams aus Japan und den USA ist auch Österreich vertreten. Die beiden an der TU Wien entwickelten Miniroboter „Roby- Space“ bewegten sich erstmals in Nagoya (Japan) zusammen mit ihren TU Wien-„Vätern“ Bernhard Putz und Peter Unterkreuter im schwerelosen Zustand.

Derzeit trainieren die beiden Roboter der TU Wien gemeinsam mit ihren zwei japanischen Kollegen und einem US-amerikanischen Kollegen für das schwerelose Krabbeln zwecks Energiegewinnung aus dem Weltraum. Voraussichtlich werden die Roboter Mitte des Jahres in einem Pilotversuch zu einem ersten Höhenflug auf 220 Kilometer starten, um sich ungefähr drei Minuten auf einem Netz (40 x 40 Meter) fortzubewegen, das von vier Satelliten aufgespannt wird. „Nach dem Kältetest im Klimakanal von Rail Tech Arsenal-RTA beginnen wir nun auch die Schwerelosigkeit in den Griff zu bekommen. Wir sind für den ersten richtigen Höhenflug gerüstet“, stellte der TU Wien-Projektleiter Professor Peter Kopacek zufrieden fest.

Die Roboter müssen für ihren Weltraumeinsatz schwerelos werden. Um für ihre spätere Arbeitsumgebung gerüstet zu sein, fanden vom 21. bis 28. Jänner 2005 erste Tests statt. Mit von der Partie waren zwei japanische Roboter sowie „Roby Space Sandwich“ und „Roby Space Insekt“ von der TU Wien, die ihren Namen auf Grund ihrer jeweiligen Form erhielten. Bei Parabolflügen mit einem Düsenjet steigt dieser auf einer Höhe von ungefähr 10.000 m einer Parabel folgend auf und geht im Sturzflug auf 6.000 m herunter. In dieser Phase herrscht im Inneren der Maschine für 20 Sekunden annähernd Schwerelosigkeit. Es wurden 4 Flüge mit 12 Parabeln und einer mit 13 Parabeln durchgeführt. Während sich Roby Sandwich infolge noch ungenügender Regelung meist „verirrte“, schaffte Roby Insekt bravourös als einziger die volle Distanz von 2 Metern Netz in einer Zeit von 12 Sekunden.

Die beiden von der TU Wien entwickelten „Roby Space“ sind je 10 x 10 x 5 Zentimeter groß und wiegen maximal 0,5 Kilogramm. Damit das Projekt von österreichischer Seite aus durchgeführt werden kann, wird es von der „European Space Agency – ESA“ und der österreichischen Innovation Promotion Agency finanziell unterstützt.

Rückfragehinweis:

O.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Peter Kopacek
Institut für Mechanik und Mechatronik, TU Wien
[A] Favoritenstraße 9-11, 1040 Wien
[T] +43/(0)1/58801-31800
E] kopacek@ihrt.tuwien.ac.at

Media Contact

Mag. Karin Peter idw

Weitere Informationen:

http://www.tuwien.ac.at

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